Ausstellung in Remagen Ausstellungsmacher für Dokumentation jüdischen Lebens bitten um Mithilfe

REMAGEN · "Mitbürger unter Vorbehalt - Remagener Juden zwischen Anerkennung und Vernichtung" heißt eine ambitionierte Ausstellung der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Remagen/Kripp, die am 10. November in der Galerie des Künstlerforum Remagen (Küfo) eröffnet werden soll. Kooperationspartner des Projektes sind die Evangelische Kirchengemeinde, die Realschule Remagen, das Gymnasium Nonnenwerth, der Rathausverein Oberwinter und das Küfo.

Erstmals soll umfassend in dieser Form über die Geschichte der Juden Remagens und der heutigen Ortsteile informiert werden. Noch zugängliche Spuren jüdischer Geschichte sowie das Mahnmal und die "Stolperstein"-Aktion lassen sich damit in einem breiteren Kontext darlegen. Das hat sich ein ehrenamtliches Team aus Historikern, geschichtlich interessierten Laien und Museumsmitarbeitern unter Leitung von Rudolf Menacher auf die Fahnen geschrieben.

Ziel ist es, die Ergebnisse vorangegangener Untersuchungen samt den bereits bekannten Materialien zu bündeln und zu ergänzen, um einen Überblick über Geschichte und Leben der Juden in Remagen zu ermöglichen. Ihre Verfolgung und Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus bilden, auch zur Sensibilisierung für problematische Tendenzen in der Gegenwart, einen Schwerpunkt.

Das Ausstellungsteam will "das unspektakuläre, alltägliche Bild einer Gesellschaft nachzeichnen", die unter der nationalsozialistischen Diktatur schließlich zuließ und mithalf, dass Juden sämtlicher Rechte und Besitztümer beraubt, misshandelt, deportiert und ermordet wurden. Gleichfalls sollen positive Beispiele menschlicher Solidarität benannt werden, um zu verdeutlichen, dass es alternative Handlungsoptionen gab.

Daher bittet Ansprechpartnerin Agnes Menacher für die Ausstellungsmacher: "Wenn Sie über Ihre jüdischen Klassenkameraden, Schulfreunde, Geschäftspartner, Nachbarn noch Kenntnisse haben, dann teilen Sie uns diese mit. Haben Sie noch Bilder, Briefe, geschäftliche Unterlagen, so stellen Sie uns diese bitte zur Verfügung. Haben Sie noch Möbel oder Haushaltsgegenstände aus ehemaligen jüdischen Häusern, so nehmen Sie zu uns Kontakt auf."

Kontakt: Agnes Menacher, Ruf 02642/3406, E-Mail: agnes.menacher@gmx.net.

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