30. Geburtstag des Plattendebüts Pe Werner gibt Gastspiel in Remagen

REMAGEN · Mit „Beflügelt von A nach Pe“ feiert die Songpoetin Pe Werner in Remagen den 30. Geburtstag ihres Plattendebüts. Der Song "Kribeln im Bauch" brachte der Wahl-Kölnerin eine goldene Schallplatte und zwei Echos ein.

 Pe Werner wird am Flügel von Peter Grabinger begleitet.

Pe Werner wird am Flügel von Peter Grabinger begleitet.

Foto: Martin Gausmann

Wenngleich sie nie ganz von der Bildfläche verschwunden ist, auf den großen Bühnen ist sie nur noch selten zu sehen. Dabei zählt Pe Werner nicht erst seit ihrem Hit „Kribbeln im Bauch“ zur Crème de la Crème der deutschen Gesangskünstlerinnen. Dass sich daran nichts geändert hat, bewies die 58-Jährige bei ihrem Gastspiel in der Remagener Rheinhalle. Dort feierte die Wahl-Kölnerin mit dem Programm „Beflügelt von A nach Pe“ ihr 30-jähriges Plattenjubiläum.

Die Bühne ist in tiefblaues Licht getaucht, als die ersten Töne das „Kribbeln im Bauch“ ankündigen – jenen Song, mit dem Werner 1991 der bundesweite Durchbruch gelang und der ihr eine Goldene Schallplatte und zwei Echos einbrachte. Auch nach 28 Jahren vermag Werner mit dem Lied einen Gänsehautmoment zu erzeugen. Und gäbe es einen Kanon deutschsprachiger Lieder, dürfte dieses Meisterstück sicher nicht fehlen. „Ich habe es gleich zu Beginn mal rausgehauen. Sollten sie nur auf dieses Lied gewartet haben, könnten sie jetzt eigentlich gehen“, witzelte sie.

Werner ist es gewohnt, mit Band oder gar großem Besteck wie der WDR-Big-Band auf der Bühne zu stehen. In Remagen gibt es sie fast pur, in jedem Fall aber unplugged. Denn neben ihrer Stimme ist ein Flügel der einzige Klangkörper, der zum Einsatz kommt. Das Instrument bedient das „Tastentier“ Peter Grabinger, der die Sängerin seit rund 20 Jahren als kongenialer Partner begleitet. „Von A nach Pe“ ist ein kabarettistischer Liederabend, mit dem Werner ihr Publikum zu einer ganz persönlichen Reise durch die letzten drei Jahrzehnte einlädt. Die musikalische Tour beginnt mit dem erfrischend-poppigen „Weibsbilder“ vom gleichnamigen Debüt-Album des Jahres 1989, das zum Pendant zu Herbert Grönemeyers „Männer“ taugt.

Dem ewig-weiblichen Thema „Ein paar Pfunde zu viel“ begegnet die Künstlerin unaufgeregt mit der jazzigen Nummer „Vollmondgesicht“ („Der Mond ist rund, ich bin es auch“). Für „Deine Stimme“ holt Werner „Tonmeister“ Pit Lenz vom Mischpult auf die Bühne. Der gestandene Musiker übernimmt gekonnt die zweite Stimme und begeistert mit einem Solo auf der Mundharmonika. Dann gesellt sich Grabinger hinzu, um zu dritt und a cappella „Das Lebkuchenherz“ vom Album „Los!“ zu besingen. Werner selbst verzaubert mit ihrer unvergleichlich facettenreichen Stimme.

Ihre Beobachtungen und Erfahrungen verpackt sie in mal heiter-amüsante, mal in nachdenklich-melancholische Zeilen. So besingt sie die „Seelenfederleichtigkeit“ („Fliegen“) oder gibt dem blauweißen Seeelefanten die Sporen („Freibeuter-Sehnsucht“).

Zwischen den Songs plaudert die Songpoetin amüsant aus dem Nähkästchen. So verrät sie, dass sie als Wonneproppen mit 4200 Gramm in Heidelberg zur Welt gekommen ist, sie im Sternzeichen Waage geboren wurde, oder dass sie mit 18 Jahren Vaters VW-Bus geentert hat, um zu ihrem ersten elternlosen Urlaub in Südfrankreich aufzubrechen. Nur den Ausgang ihrer Romanze mit einem „Kapitän“ lässt sie offen, verspricht aber, das Geheimnis im Weihnachtsprogramm zu lüften, mit dem sie im November 2020 in Remagen gastiert.

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