Brauchtum in Oberwinter Der neue Schützenkönig heißt Peter Orbonz

OBERWINTER · Im Remagener Hafenort schießen die Schützen bergauf. Kimme und Korn werden dennoch bestens miteinander in Einklang gebracht.

 Martin Schlimpen (links) gratuliert Angela Dossmann und Peter Orbonz zur errungenen Königswürde.

Martin Schlimpen (links) gratuliert Angela Dossmann und Peter Orbonz zur errungenen Königswürde.

Foto: Gausmann

Die neue Majestät der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft im Hafenort Oberwinter heißt Peter Orbonz. Um 15:36 Uhr holte er am Samstag beim Königsschießen die Reste des Rumpfes mit dem 19. Schuss von der Stange.

Vor dem Königsschuss hatten auf die Bestecke Angela Dossmann (Krone), Martin Schlimpen (Kopf), Hauke Ottersbach (rechter Flügel), Peter Orbonz (linker Flügel) und Salvatore Christodaro (Schweif) erfolgreich angelegt. Die Königswürde blieb übrigens innerhalb der Familie. Denn im Vorjahr hatte die Gattin des neuen Königs, Angela Dossmann, die Königswürde errungen

Bei den Sebastianern in Oberwinter gibt es einige kleine Besonderheiten. So erfolgt das Königsschießen am dritten Wochenende im Juli und nicht – wie andernorts – an Fronleichnam. Die Teilnahme an der Prozession, das Tragen des Himmels und dann die Ausrichtung des Schützensfestes bedeuteten für die meist älteren Semester zu viel Hektik. So fand man einen Ausweichtermin im Juli.

Schützenfest am Sonntag in Oberwinter

Parallel zum Schießen um die Königswürde fand auch die Suche nach dem König der Könige statt. Denn an diesem Schießwettbewerb dürfen nur ehemalige Majestäten teilnehmen. Angela Dossmann holte mit dem 25. Schuss die Reste des Vogels von der Stange und sicherte sich damit die Würde der „Alterskönigin“.

Die Sankt Sebastianer schießen sozusagen bergauf – was der topografischen Lage des 1970 erbauten Schützenhauses geschuldet ist. Die 30-Meter-Bahnen weisen exakt eine Steigung von 37 Prozent auf. Auch der Schützenplatz auf dem Victoriaberg der Remagener Sebastianer und die Schützenplätze in Bad Breisig, Oberbreisig und Rheineck haben ähnliche Gegebenheiten.

„Für den Schuss selbst macht das überhaupt keinen Unterschied, ob man auf der flachen Bahn schießt oder eben den Hang hinauf“, so Oberwinters Schützenschef Martin Schlimpen. Er weist als Chef der Schützen eine weitere Besonderheit auf, denn er ist „General“. Genauer gesagt Generalfeldmarschall. In der gesamten Diözese Trier gibt es nur drei „Generäle“ in den Reihen der Sankt Sebastianer.

Für die Schützen in Oberwinter geht es bereits am nächsten Wochenende weiter. Denn am Sonntag, 23. Juli, richten sie ab 14 Uhr ihr großes Schützenfest im Reigen der Feste der historischen Schützensbruderschaften im Bezirk Rhein-Ahr aus.

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