Wahl CDU Remagen: Walter Köbbing soll Bürgermeister werden

REMAGEN · Walter Köbbing ist nun auch offiziell Kandidat der CDU für das Bürgermeisteramt in Remagen. Ins Rennen um das Amt gehen zudem Björn Ingendahl für die Grünen sowie der Einzelkandidat Gereon Wickord.

Nachdem Fraktion und Stadtverband ihren 55-jährigen Stadtverbandsvorsitzenden einstimmig vorgeschlagen hatten, zog nun die CDU-Mitgliederversammlung nach: Mit 84,2 Prozent der Stimmen wurde der Mitarbeiter der Kreissparkasse nominiert. Köbbing bekommt allerdings Konkurrenz: Nachdem die Grünen mitgeteilt hatten, mit Björn Ingendahl aus Oedingen ins Rennen gehen zu wollen, kündigte nun auch der parteilose Gereon Wickord an, für das Bürgermeisteramt kandidieren zu wollen. Die Wahl findet im März statt. Amtsinhaber Herbert Georgi (CDU) tritt nicht wieder an.

CDU-Kreisvorsitzender Horst Gies und Landtagskollege Guido Ernst hatten eigens eine Sitzung im Mainzer Landtag abgebrochen, um der Nominierung Köbbings beizuwohnen. Der frisch gewählte Kandidat lebt in der Kernstadt, ist dort seit 2009 Ortsvorsteher. 2009 war ohnehin für Walter Köbbing ein entscheidendes Jahr: Damals wurde er an die Spitze des CDU-Stadtverbands sowie zum Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Stadtrat gewählt. Seither gilt er auch in den Augen der politischen Konkurrenz als „politisches Schwergewicht“.

Breit fächerte Köbbing seine Vita auf, die von der Hauptschule zur Abendschule, vom Kfz-Mechaniker bis hin zum Betriebswirt führte. Die Bundeswehrzeit nutzte der Remagener, um sich zum Fahrschullehrer ausbilden zu lassen, eine Tätigkeit, die ihm später als Mitarbeiter des Verkehrsverlags in der dortigen Entwicklungsabteilung zugute kam. Später wechselte er zur Kreissparkasse Ahrweiler und ließ sich dort ein Jahr lang zum Immobilienverwalter und -bewerter ausbilden.

Mitglied des Stadtrates

Seit 1988 gehört Walter Köbbing der CDU an, seit 1999 ist er mit einer beruflich bedingten fünfjährigen Unterbrechung Mitglied des Stadtrates. Fest verwurzelt ist der CDU-Kandidat im Remagener Vereinsleben: So beispielsweise bei den Schützen, deren König er 1992 wurde, oder im Männergesangsverein, wo er nach 45-jähriger Mitgliedschaft nach wie vor der jüngste Sänger ist.

„Wir haben eine gute Diskussionskultur im Stadtrat, die möchte ich gerne so beibehalten“, meinte Köbbing. Die Haushaltskonsolidierung und Entschuldung der Stadt seien wichtige Ziele, wie auch eine bessere Förderung und Stärkung des Einzelhandels. „Ich will ein stärkeres Wir-Gefühl in Remagen erreichen und mich dafür einsetzen, dass wieder mehr hier vor Ort eingekauft wird“, so der CDU-Kandidat.

Der weitere Ausbau des „schnellen Internet“, die Schaffung von Car-Sharing-Möglichkeiten und mehr Parkraum für die Innenstadt, die Steigerung von Investitionen in städtischen Gebäuden oder auch eine Aufwertung des Ehrenamts nannte Walter Köbbing als weitere Ziele. 38 CDU-Mitglieder gingen schließlich unter der Versammlungsleitung von CDU-Kreischef Horst Gies an die Wahlurne. 32 stimmten für Köbbing, zwei sprachen sich gegen ihn aus, einige enthielten sich oder gaben eine ungültige Stimme ab.

Unterstützung aus den eigenen Reihen

„Wir werden dich mit allem, was wir haben, unterstützen“, versprach der stellvertretende CDU-Vorsitzende Heinz-Peter Hammer aus Kripp. Und Köbbing meinte: „Ich hoffe, man wird irgendwann sagen, es waren gute acht Jahre für die Stadt Remagen.“ Was freilich voraussetzt, dass er gewählt wird.

Björn Ingendahl wird bekanntlich für die Grünen auf Stimmenfang gehen und mit Gereon Wickord hat ein weiterer Remagener sein Interesse am Bürgermeisteramt der Römerstadt angemeldet. Der gebürtige Remagener ist 56 Jahre alt. Sein Berufsweg nach dem Abitur und VWL- und BWL-Studium sei „wirtschaftlich geprägt“ gewesen, teilte der verheiratete Vater von vier Kindern mit, der in der Bauwirtschaft arbeitet.

„Es ist meine Überzeugung, dass maßgeblich die Wirtschaft den Staat und Bevölkerung am Leben erhält und nicht umgekehrt. Ginge die Wirtschaft mit ihrem Kapital so um wie der Staat mit den Steuergeldern seiner Bürger, wäre schnell die Insolvenz die Folge“, erklärte Wickord. Er habe ausreichend Lebenserfahrung, das Bürgermeisteramt zu führen und „sowohl die wirtschaftlichen als auch die sozialen Belange kompetent und mit gesundem Menschenverstand zu lösen“.

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