Malerei in Remagen „Das Andere im Einen“

REMAGEN · „Gut gehängt Küfo“ will man dem Künstlerforum zurufen. Wie die Remagener Vereinigung neun Gast-Künstler des Atelierhauses A 24 aus dem TechnologiePark Bergisch Gladbach, bei denen sie sich vorab präsentierte, auf ihre Räumlichkeiten verteilt hat, das eröffnet beim Rundgang prägnant wechselnde Impressionen.

 Karsten Panzer stellt im Remagener Künstlerforum aus.

Karsten Panzer stellt im Remagener Künstlerforum aus.

Foto: Martin Gausmann

Zur Ausstellung „Das Andere im Einen“ grüßen im Flur Sigrid Fischers klug geteilte, kühl temperierte Bildformate, die den Betrachter gleichwohl in eine interessierte Beobachtung von Menschen und Umwelt hineinziehen. Der Kopfraum des Ausstellungsterrains eröffnet dagegen Himmelsweite, da Wolfgang Buyna reduzierte Landschaftsanmutungen mit Entspannungspotenzial freisetzt: ein schwarzer Keil, blau schattiert, der zum Ufer wird, ausgedehntes See-Blau, in dem das Auge badet oder hängendes Wolkenweiß zwischen mürbem Grün und Anthrazit.

Im religiös aufgeladenen Raum links kontrastieren und ergänzen sich eindrucksvoll Stefan Albus und Marijan Dadic. Albus inszeniert mit gold- und silberschimmerndem Pathos, indem er Metallfolien über Digitaldrucke klassischer Gemälde zieht, deren geheimnisvolle Gesichter er so freilegt, dass Farbe und Metall wegspritzen.

Diesem Faszinosum setzt Maler Dadic, der sich als katholischer Priester während des Bürgerkrieges in Bosnien für die Bevölkerung engagierte, seine ergreifenden Formate entgegen. Groß gedacht, groß gefühlt und wunderbar wild, in breiten Pinselzügen auf den Malgrund gesetzt: ein glorreicher Christus, Moses mit Gesetzestafeln, Hiob, niedergedrückt in sein Elend und ein großartiges Abendmahl, wüst und abgründig.Vielfarbig geht es in Karsten Panzers Raum gegenüber zu.

Seine Bild-Drucke zeigen liegende oder auch kreisförmig angeordnete Streifen und Felder, wobei Panzer die Farbwerte aus Genen generiert. Was der Mann vor der Gen-Kunst geschaffen hat, ist mit einer riesigen tollen Wandarbeit vertreten, auf der über gelblichem Knitterpapier rechteckige schwarze Elemente rhizomatische Auswüchse treiben dürfen.

Wiederum separat dürfen sich die Rot- und Grün-Variationen Rosemarie Steinbach-Fuß` präsentieren und sehr beschwingte dynamisch getuschte Zeichnungen zum Tanz von Sabine Puschmann-Diegel, die außerdem keramische Objekte beisteuert.

Ilse Skriver bringt sich mit einem weiblichen Kopf und einem stehenden Frauenakt aus Gips ein. Lothar Sütterlin schließlich, der Neunte im Bunde und gleichfalls bildhauerisch tätig, bereichert die Ausstellung mit ausgesprochen harmonischen Rundungen seiner dunkel patinierten Bronzen „Verwobene Schalen“ oder „Verschlungen“.

Die Ausstellung in der Kirchstraße 3 läuft bis einschließlich 12. Februar und ist samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

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