Bürgermeisterwahl in Remagen „Bin kein Freund von Schnellschüssen“

KRIPP · Der unabhängige Kandidat Björn Ingendahl stellte sich in Kripp vor. Der 37-Jährige konnte sich über ein volles Haus freuen.

 Kandidat Björn Ingendahl

Kandidat Björn Ingendahl

Foto: Gausmann

Die Bürgerbeteiligung stärken und die Kommunikation verbessern – das hat sich der Remagener Bürgermeisterkandidat Björn Ingendahl auf die Fahne geschrieben. „Ich trete für eine direkte Information und Einbeziehung der Bürger in geplante Aktivitäten ein“, meinte der 37-jährige unabhängige Kandidat in Kripp. Dort hatte er sich im vollbesetzten Konferenzraum des Hotels Arte präsentiert. Mit der Resonanz dürfte der Amtsbewerber zufrieden gewesen sein.

Obwohl Ingendahl erst vor sieben Monaten nach Remagen gezogen ist, stellte er sich als kenntnisreicher Beobachter der kommunalpolitischen Gemengelage vor. Nicht nur für mehr Transparenz und für ein größeres Miteinander wolle er eintreten. Vielmehr will sich der Oedinger auch verstärkt für eine Verbesserung der Verkehrssituation sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen einsetzen. Remagen benötige ein von Experten erstelltes „Gesamtkonzept“ und keine „Frickelarbeit“. Ein Konzept sei auch für den örtlichen Klimaschutz vonnöten. Schließlich sei Remagen unmittelbar vom Klimawandel betroffen.

Tourismuskonzept gefordert

Mit Bedauern müsse registriert werden, wie Einzelhändler in den Remagener Stadtteilen aufgeben müssten, sich Ärzte und Apotheken aus den Ortskernen verabschiedeten – besonders zum Leidwesen der älteren Bevölkerung. Die Organisation der „Taxibusse“ funktioniere oftmals nicht richtig. Ingendahls Vision: Es gelte, kleinere Busse zu beschaffen, die mit hoher Taktfrequenz die Ortschaften miteinander verbinden.

Leerstand soll bekämpft werden

Nicht Galerien und kaschierter Leerstand, sondern ein gesunder Branchenmix im Einzelhandel sei erforderlich, um Besucher in die Innenstadt zu locken. Dazu gehöre auch ein „Tourismuskonzept“. So ließen sich beispielsweise die römischen Funde viel besser vermarkten als bisher geschehen, ist Ingendahl überzeugt. Schließlich sei es nicht unwahrscheinlich, dass Remagen ab 2020 Bestandteil des Unesco-Weltkulturerbes Mittelrhein sein werde.

„Ich bin kein Freund von Schnellschüssen“, sagte Ingendahl. Vielmehr wolle er als Stadtchef „aufmerksam zuhören, sorgfältig planen und nachhaltig handeln“. Remagen habe einen Bürgermeister verdient, der mit Engagement und Herzblut Visionen zum Wohle der Stadt erarbeite. Ingendahl: „So ein Amt tritt man nicht leichtsinnig an. Es ist wahnsinnig viel Verantwortung.“

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