Ausflüge mit Abstand Menschen in Ahrweiler halten sich überwiegend an Kontaktverbot

Kreis Ahrweiler · Menschen im Ahrkreis haben das Kontaktverbot an den Feiertagen weitestgehend eingehalten. Die Kirchen bekamen derweil viel Zulauf.

 An der Rheinufer-Promenade in Remagen sind am Freitagnachmittag Fußgänger, Inline-Skater und Motorradfahrer unterwegs – mit Abstand.

An der Rheinufer-Promenade in Remagen sind am Freitagnachmittag Fußgänger, Inline-Skater und Motorradfahrer unterwegs – mit Abstand.

Foto: Martin Gausmann

Ein derart besinnliches Osterfest hat es im Ahrkreis seit Jahrzehnten nicht gegeben. Die Festlichkeiten und das Erinnern an Kreuzigung und Auferstehung Christi waren in der Vergangenheit Auftakt zu Frühlingsfesten und Open-Air-Veranstaltungen, die Menschen drängten raus in die Natur, Osterfeuer loderten. Ein langes Wochenende lud zum Besuch bei Freunden ein, vor allem aber der Verwandtschaft in nah und fern.

Dieses Jahr war alles anders, obwohl das Wetter gerade von Karfreitag bis Ostersonntag mit strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke zum Ausflug ins Grüne einlud. Dennoch hielten sich die Menschen weitestgehend an das, was Politik und Behörden ihnen wegen der Ausbreitung des Coronavirus vorschrieben: Abstand halten, Kontakte vermeiden.

Karfreitag waren die Rheinpromenaden gut besucht, in Remagen trafen Spaziergänger auf Radler, das Bild schien dem eines normalen Frühlingsfeiertages zu ähneln. Aber: die Menschen hielten sich an die Abstandsregeln, die Gastronomie hielt Kaffee und Eis nur zum Mitnehmen parat, davon wurde reger Gebrauch gemacht.

Im Ahrkreis ging es durchgängig ruhig zu

Rund um den Nürburgring, wo in der Vergangenheit mit dem „Car-Friday“ die Rennsaison der Privatfahrer auf der Nordschleife in Fahrt gekommen war, war es fast schon gespenstisch. Keine langen Staus, keine Hupkonzerte, keine Drifts. Auch auf den Straßen rund um den Ring war es ruhig. Die Polizei, die mit massivem Aufgebot präsent war, zog eine positive Bilanz: „Offensichtlich haben die vielfältigen Appelle der Polizeidirektion Mayen, der Kreisverwaltung Ahrweiler und der Verbandsgemeinde Adenau ihr Ziel erreicht“, so die Offiziellen, die nur wenige Besucher zählten.

Ortswechsel nach Maria Laach: Dort waren die öffentlichen Parkplätze an der Abtei am Samstag zu rund einem Drittel belegt. Ähnlich sah es auch am nahen Blockhaus aus. Meist waren es Spaziergänger, die sich in der weitläufigen Landschaft nicht nahekamen.

Auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler blieb es ruhig. Der Marktplatz in Ahrweiler und der Platz an der Linie lockten einige Besucher, die Sitzbänke waren besetzt, vom Andrang früherer Jahre blieb man aber weit entfernt. Auch in der Kreisstadt registrierte die Polizei keine nennenswerten Verstöße gegen die Corona-Regeln. Die Zahl der Spaziergänger war überschaubar.

Kirchen erhalten Zulauf

Dafür zog es die Menschen in die Gotteshäuser, die teilweise bis in die späten Abendstunden geöffnet waren. Hier wurden am Sonntag die Osterkerzen in aller Ruhe entzündet, dabei kamen immer wieder Menschen zum stillen Gebet. Für sie hatte die Pfarreiengemeinschaft 1400 Ostertüten als kleine Geschenke vorbereitet, sie enthielten unter anderem eine kleine Osterkerze für daheim. „Es sind fast alle Tüten weg“, so Dechant Jörg Meyrer am Ostersonntag.

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