Feste in Zeiten der Corona-Krise Noch keine Entscheidung über Ahrweiler Pfingstweinmarkt

Ahrweiler · Für Unruhe hat in Ahrweiler das Gerücht gesorgt, der Pfingstweinmarkt sei nicht abgesagt. Es sei derzeit noch offen, ob die Veranstaltung Ende Mai stattfinden werde, so die Stadt auf Anfrage des GA. Man wolle abwarten, wie genau Bund und Land eine „Großveranstaltung“ definieren.

 Pfingstweinmarkt 2019: Was unter dem Begriff „Großveranstaltung“ zu verstehen sei, müsse noch geklärt werden, so die Stadt.

Pfingstweinmarkt 2019: Was unter dem Begriff „Großveranstaltung“ zu verstehen sei, müsse noch geklärt werden, so die Stadt.

Foto: Martin Gausmann

Der Einzelhandel und insbesondere auch die Weinwirtschaft in Ahrweiler leben vom Fremdenverkehr und vom Tagestourismus. Die Gäste sind grundsätzlich gerne gesehen und werden in aller Regel hofiert. Nicht jedoch im Ausnahmezustand der Corona-Krise.

„Am vergangenen Sonntag war es wieder besonders schlimm“, so eine Bewohnerin der Innenstadt. Die Parkplätze seien voll gewesen, auf der Ahrhutstraße habe dichtes Gedränge geherrscht, vor Eisgeschäften und den Außer-Haus-Verkäufen von Restaurants hätten sich Menschentrauben gebildet. Abstände seien nicht eingehalten worden. Die Stadt erklärte indes auf GA-Anfrage, der überwiegende Teil der Bevölkerung halte die Corona-Regeln ein.

Derzeit würde die Ordnungsbehörde der Stadt von Mitarbeitern anderer Abteilungen der Verwaltung unterstützt, sodass insgesamt 18 Kontrolleure im Gebiet der Kreis­stadt unterwegs seien. „Die Kontrollen sind umfangreich und finden auch an den Wochenenden statt“, berichtete Stadtsprecher Karl Walkenbach. Dabei würden die Innenstädte von Bad Neuenahr und Ahrweiler, die Sport-, Bolz- und Spielplätze sowie die Schutzhütten, Aussichtspunkte und Wanderparkplätze im Außenbereich in Hinblick auf die gegebenen Vorschriften zur Bekämpfung des Corona-Virus kontrolliert. „Bei nicht zulässigen Ansammlungen werden die Personen auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. Entsprechende Aufforderungen zum Einhalten des Mindestabstandes wurden bislang grundsätzlich umgehend befolgt“, sagte Walkenbach.

Bisher mussten von der Ordnungsbehörde der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler nur mündliche Verwarnungen und Platzverweise bei festgestellten Verstößen ausgesprochen werden, hieß es weiter aus dem Rathaus. Grundsätzlich lasse sich beobachten, dass sich die Bürger überwiegend rechtskonform verhalten und sich bei Fehlverhalten stets sehr einsichtig gezeigt hätten.

Gerücht sorgte für Unruhe

Am vergangenen Wochenende, insbesondere am Sonntag, sei allerdings eine erhöhte Besucherfrequenz auf den innerstädtischen Parkplätzen und folglich auch in den Innenstädten erkennbar gewesen, führte Walkenbach aus. Bei den Kontrollen, die stets eine Momentaufnahme darstellten, habe man jedoch keine Überfüllungen, die zu Engpässen geführt hätten, feststellen können. „Wir mussten in keinem Fall über einen Hinweis auf das Fehlverhalten hinaus tätig werden“, unterstrich der Stadtsprecher. Zum Zeitpunkt der Überprüfungen vor den Geschäften, die Straßenverkauf anbieten dürfen, hätten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes, anders als von Anliegern wahrgenommen, festgestellt, dass sich die Passanten dort mit dem gebotenen Abstand aufgehalten hätten.

Für Unruhe in Ahrweiler hatte auch das Gerücht gesorgt, der Pfingstweinmarkt sei nicht abgesagt. Es sei derzeit noch offen, ob die Veranstaltung Ende Mai stattfinden werde, so die Stadt auf Anfrage des GA. Nach den von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sind bis zum 31. August Großveranstaltungen untersagt.

Die Verwaltung verwies aber darauf, dass nach wie vor ungeklärt sei, wie genau eine Großveranstaltung zu definieren sei. Es gelte nun, die Ergebnisse über diesbezügliche Beratungen abzuwarten. „Daher ist zum Pfingstweinmarkt bisher noch keine Entscheidung getroffen worden“, so Walkenbach. Der Pfingsweinmarkt zieht alljährlich Tausende von Weinfreunden an.

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