Energiewende im Kreis Ahrweiler Naturschützer wollen Bedarf an Flächen klären

KREIS AHRWEILER · Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Kreis Ahrweiler will die Energiewende voranbringen. Das ist das Fazit der Hauptversammlung.

Windkraftanlagen hoch über der Weiberner Kirche.

Windkraftanlagen hoch über der Weiberner Kirche.

Foto: Günther Schmitt

Der BUND unter Vorsitz von Reinhard van Ooyen hat im Kreis Ahrweiler 450 Mitglieder und engagiert sich in vielen Bereichen: Pflege von Biotopen, Beratung von Bürgern zu Fragen von Natur und Umwelt, Stellungnahmen zu Projekten, die in das Naturgefüge eingreifen, Durchführung von Exkursionen und Veranstaltungen zu wichtigen ökologischen Themen.

Für van Ooyen ist klar: "Die Energiewende nur mit dem Ausbau von Windenergieanlagen - in aller Regel nicht unumstritten - gleichzusetzen, greift zu kurz." Die Energiewende müsse auf drei Säulen aufbauen. Diese erläuterte der Vorsitzende: "Der Bedarf an Energie darf nicht weiter wachsen, der Einzelne ist dabei gefordert; die Technik muss sich so entwickeln, dass elektrische Anlagen mit weniger Energie laufen, und nicht zuletzt muss der Wechsel insgesamt hin zu den erneuerbaren Energien gesellschaftlich verträglich gelingen."

Das bedeute, dass der Einzelne Einschränkungen in seiner persönlichen Befindlichkeit hinnehmen müsse. Zum Beispiel, wenn es um das Empfinden für das gehe, was er landschaftlich für "schön" halte - siehe Windkraftanlagen. Anders sehe es aus, was das Fortbestehen der ökologischen Leistungsfähigkeit in der heimischen Landschaft betreffe.

Das gelte etwa für die besondere Berücksichtigung der Vogelschutzgebiete im Kreis Ahrweiler, vor allem für die besonderen Risiken für die wieder anwachsenden Bestände von Schwarzstörchen und Rotmilanen. "Nicht ohne Grund hat der Gesetzgeber diesem Aspekt der Begrenzung von Windkraftanlagen eine besondere Bedeutung zugemessen", sagte dazu van Ooyen.

Der Klimawandel und schwindende Ressourcen erforderten ein "Maßhalten mit materiellen Bedürfnissen". Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin sagte der Kreisvorsitzende bei der Versammlung: "Ein neues Leitbild für ein gutes Leben ist erforderlich, die neue Regierung könnte hier Zeichen setzen."

Um insbesondere den Ausbau der erneuerbaren Energien im Kreis Ahrweiler zu untersuchen, will der BUND auf breiter Basis ein Planspiel durchführen. Es gehe darum, herauszufinden und darzustellen, wie hoch der Bedarf an Energie zukünftig angenommen werden könne und welche Flächenanteile für welche Energieerzeugung zur Verfügung gestellt werden müssten.

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