Aktion des BUND Ahrweiler Naturschützer pflegen die Bengener Heide zum Erhalt bedrohter Arten

BAD NEUENAHR · Ihre Feinde waren Ginster und Birke. Jedenfalls für die Dauer der Aktion. Ihre Freunde hieß Calluna und Cladonia. Und ihre Waffen waren Astscheren. Damit rückte der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund), Kreisgruppe Ahrweiler, zur Pflegeaktion unterhalb des Flugplatzes auf der Bengener Heide an. Damit diese ihrem Namen Ehre macht.

 Die Bengener Heide wird frei geschnitten.

Die Bengener Heide wird frei geschnitten.

Foto: Martin Gausmann

Denn die Heide brauche Hilfe, erklärte der Bund-Kreisvorsitzende Reinhard van Ooyen. Schließlich sei sie eine Kulturlandschaft, und ohne entsprechende Pflege würde die Besenheide (Calluna) von Birke und Ginster überwuchert und verdrängt. Damit einher ginge das Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten.

Deshalb übernahm der Bund eine mühsame Arbeit, die woanders das Jahr über Heidschnucken erledigen. "Eine Sisyphusaufgabe", sagt van Ooyen, denn immer wieder verbusche das Gelände, das der Stadt gehört und das die Naturschützer im Auftrag der Stadtverwaltung seit Mitte der 90er Jahre pflegen. Einmal jährlich ist eine Freischneideaktion angesagt.

Die Helfer stapften über noch feuchte Böden durch das Dickicht, kämpften mit störrischen Ästen und türmten trotzdem schon bald mannshohe Haufen von Ginster und jungen Birken auf. Den Stümpfen der Bäume, die sie schon vor Jahrzehnten gefällt hatten, rückten sie mit der Axt zu Leibe und schlugen tiefe Kerben hinein, um den Verwitterungsprozess zu beschleunigen.

Zum Schluss rissen sie mit dem Traktoranhänger den Boden zwischen den Heidepflanzen auf, so dass dort offene Stellen entstanden, in die neuer Heidesamen eindringen kann. Über jede Neuentdeckung eines Standorts der Flechte in der Heide freut er sich: "Schließlich steht diese Flechte auf der Roten Liste der gefährdeten Arten." Sie wachse nur auf mageren Böden meist inmitten von großen Heideflächen.

Auch die Tierwelt auf der Fläche lässt sein Herz höher schlagen: "Im Frühjahr zirpt und flattert es hier überall. Vögel wie die Dorngrasmücke und Schmetterlinge wie die Heidekraut-Glattrückeneule sind dann auf Gelände zu beobachten, ebenso wie Hasen und sogar Rebhühner."

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