Gastro-Nachwuchs Mit Wurzelgemüse zum Sieg

KREIS AHRWEILER · Azubi Christopher Kahlert sichert sich den Max-Maier-Pokal, die Nachwuchstrophäe des Clubs der Köche.

 Den Max-Maier-Pokal, den der Club der Köche auslobt, holte sich in diesem Jahr Christopher Kahlert vom Seehotel Maria Laach.

Den Max-Maier-Pokal, den der Club der Köche auslobt, holte sich in diesem Jahr Christopher Kahlert vom Seehotel Maria Laach.

Foto: Martin Gausmann

Für einen Abend wurde das Jugendgästehaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler zum kulinarischen Tempel. Das geschieht mittlerweile seit fünf Jahren so – immer dann, wenn der Club der Köche zum Nachwuchs-Wettbewerb um den Max-Maier-Pokal einlädt. „Das Haus bietet optimale Voraussetzungen“, so Clubchef Kurt Hermann aus Cochem, der am Abend eine illustre Gästeschar aus Gastronomie, Politik, Tourismus und Sponsoren zum Dinner begrüßte.

Derweil arbeiteten in der Küche des Jugendgästehauses bereits seit Stunden sechs Auszubildende des dritten Lehrjahres. In einem halben Jahr wollen sie ihre Prüfung zum Koch ablegen, da ist ein solcher Wettbewerb als Vorbereitung buchstäblich Gold wert. Denn schon für die Teilnahme an der Endrunde galt es, eine Qualifikation zu schaffen.

Die sechs besten Azubis durften zum Wettbewerb antreten

14 der 18 aktuellen Koch-Azubis des dritten Lehrjahres der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr wollten beim Kochwettbewerb mitmachen, in der Schule wurde von den Fachlehrern Regina Görtz und Steffen Langner deren Fachwissen abgefragt. Die sechs Besten durften zum Wettbewerb antreten, fünf Stunden lang hatten sie Zeit. Die Aufgabe war, ein Drei-Gang-Menü für sechs Personen mit Arbeitsablaufplan nach den Regeln der Menükunde zu fertigen.

Auf den Tisch musste am Abend erst eine Essenz vom Geflügel mit einer Einlage nach Wahl. Die bestand bei Christopher Kahlert vom Seehotel Maria Laach aus Thymianklößchen und Wurzelgemüseperlen. Griesnocken und Gemüsejulienne fanden sich bei Dominik Meschke (Hotel Giffels Goldener Anker Bad Neuenahr), Roberto Hansen vom Steigenberger Hotel Bad Neuenahr verwendete Curryravioli mit Geflügelfarce.

Im Hauptgang mussten mindestens ein Kilogramm Rinderfilet und je 100 Gramm Austernpilze, Champignons und Kräutersaitlinge verarbeitet werden. Daraus zauberte Daniela Blum (Steigenberger Bad Neuenahr) geschmorte Rinderrouladen gefüllt mit Duxelles-Masse aus Austernpilzen und Champignons, Portweinsauce und gebratenen Kräutersaitlingen, Kaiserschoten und Gnocchi. Niclas Müller (Eifelstube Ahrweiler) kreierte ein zart rosa gebratenes Rinderfiletsteak unter Austernpilzkruste in Sherrysauce, dazu gab es sautierte Kräutersaitlinge, Tomaten-Lauch-Gemüse und ein Kartoffel-Champignon-Küchlein.

Die Leistungen wurden von externen Küchenmeistern bewertet

Im dritten Gang wurde ein Parfait in Verbindung mit einem Teig verlangt. Stefan Belzer vom Steigenberger Hotel bot ein Vanille-Apfel-Parfait, dunkle Schokotarte, geröstete Walnüsse und Orangensoße an. Auf den anderen Tellern waren Birnen-, Walnusskrokant- oder Thymian-Honigparfaits zu finden. Alles war perfekt angerichtet, den rund 60 Gästen lief beim Anblick der Showteller das Wasser förmlich im Munde zusammen. Bewertet wurden die Leistungen von externen Küchenmeistern, worauf der Köcheclub-Vorsitzende Kurt Hermann viel Wert legt. Frank Aussem vom Schloss Rheinfels aus St. Goar, Michael Klein vom Weinrestaurant Fronhof in Winningen und Axel Lotz vom Hotel Taunusblick in Hömberg machten es sich nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.

Den Max-Maier-Pokal, der zum 40. Mal vergeben wurde, verliehen sie schließlich an Christopher Kahlert, der unter anderem mit einem gebratenen Rinderfiletsteak mit Rosmarinkruste, einer Rotweinbuttersauce sowie kleinen Lauchsäckchen, die gefüllt waren mit gemischten Pilzen und Kartoffel-Pastinakenpüree, überzeugte. Ein Jahr lang wird der Wanderpokal nun im Seehotel Maria Laach stehen. Dazu gab es für den Gewinner wertvolle Sachpreise und Gutscheine zum Essen bei einem Sternekoch.

„Lösen Sie diesen bitte auch ein“, mahnte Kurt Hermann, nachdem der Gewinner des Vorjahres ein einwöchiges Praktikum in einer guten bayerischen Küche nicht antreten konnte, weil der ausbildende Betrieb die Freistellung verweigert hatte.

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