Erich-Kästner-Schule Zur Historie gehört das Großfeuer

AHRWEILER · Es war wohl der schwärzeste Tag in der Geschichte der Erich-Kästner-Schule (EKS): Dicke Rauchwolken stiegen 1990 am Weiberdonnerstag aus der Sporthalle direkt neben dem Hauptgebäude.

 An Weiberdonnerstag 1990 brannte die Sporthalle der Kästner-Schule ab.

An Weiberdonnerstag 1990 brannte die Sporthalle der Kästner-Schule ab.

Foto: Martin Gausmann

16 Jahre nach der Einweihung mit Schulleiter Anton Neukirchen brannte die komplette Sporthalle wegen eines technischen Defektes nieder. Damals hatte die Schule gerade erst ihren heutigen Namen erhalten. Denn die Hauptschule Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde erst im Januar 1990 zur heutigen EKS. Und bekam auch eine neue Sporthalle.

"Besonders im letzten Jahrzehnt hat sich viel getan. Das Jahr 2004, in dem wir eine Ganztagsschule wurden, hat sehr viel verändert", blickte Schulleiterin Barbara Lohmer im Gespräch mit dem General-Anzeiger auf die Schulgeschichte zurück. Darauf folgte eine ganze Reihe von Entwicklungen: 2006 wurde die Ganztagsschule rhythmisiert, nachdem immer mehr Schüler bis 16 Uhr bleiben wollten.

Heute gehen 90 Prozent der Kinder ganztags zur Schule. Im Bezirk Koblenz ist das die höchste Relation. Vier Jahre später folgte ein weiterer großer Schritt: Die Hauptschule wurde zur Realschule Plus. Schüler können seit 2010 mit der zehnten Klasse ihre Mittlere Reife absolvieren oder die neunte Klasse mit einer Berufsreife abschließen. "Gemeinsam sind wir Klasse" lautet das Motto, unter dem die Schüler zusammen einschließlich die achte Klasse besuchen und sich erst danach für den einen oder anderen Weg entscheiden. "Wir kümmern uns um jeden Schüler, holen ihn da ab, wo er ist.

Deswegen trennen sich die Wege erst so spät", so Lohmer. "Und genau das zeichnet unsere Schule auch aus", sagte Günther Wolf, der seit Gründung der Schule dort Lehrer ist und kürzlich sein 40. Dienstjubiläum feierte. Dabei sind sich beide einig, dass die Ahrweiler Schule heute vier Säulen hat: Die Ganztags-, integrativ-, und Schwerpunktschule sowie die Praxisklasse. Schüler der Praxisklasse besuchen einen Tag in der Woche einen Betrieb, um Berufspraxis kennenzulernen und arbeiten auf den Abschluss der Berufsreife hin.

Heute lernen 318 Schüler an der EKS. "Kleine Klassen sind daher möglich, was toll ist", erklärte Lohmer. "Aber wir merken natürlich die Konkurrenz direkt vor der Haustür. Auch der demografische Wandel wird immer spürbarer." Das sah aber mal ganz anders aus: Ende der 70er Jahre war die damalige Hauptschule mit 1100 Schülern die größte in ganz Rheinland-Pfalz. "Was aber besonders daran lag, dass die Hauptschule der übliche Werdegang war", erklärte die heutige Schulleiterin.

In Zukunft möchte Lohmer mit ihrem 40-köpfigen Lehrerteam besonders Neunt- und Zehntklässlern alternative Wege in die Oberstufe, neben dem Gymnasium, aufzeigen. Dafür hat die Schule eine Kooperation mit der Bad Neuenahrer Berufsbildenden Schule geschlossen.

Zunächst stehen die Feierlichkeiten zum 40. Geburtstag der EKS an, denn "die Schule ist mit uns gewachsen und wir sind mit der Schule gewachsen", resümierte der Lehrer Wolf.

i Die offizielle Jubiläumsfeier findet am Samstag, 11. Oktober, ab 10 Uhr in der Sporthalle der EKS statt. Am Vorabend sind ehemalige Schüler und Lehrer ab 19 Uhr in die Eingangshalle geladen.

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