Kein barrierefreier Ausbau Touristiker an der Ahr ärgern sich über die Bahn

AHRTAL · Der Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus ist stinksauer: Vorerst wird es wohl keinen barrierefreien Ausbau des Haltepunktes in Ahrweiler geben. Das ist vor dem Hintergrund der 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler stattfindenden Landesgartenschau besonders bitter.

Die Bahn sorgt im Ahrtal weiter für Verdruss. Nachdem durch den General-Anzeiger bekannt wurde, dass die Bahnen nach Bonn und zurück seltener fahren sollen, um auf der Rheintrasse mehr Raum für Schnell- und Güterzüge zu bekommen, rückt nun auch der barrierefreie Ausbau des Ahrweiler Bahnhofs in weite Ferne. Gerade für die Landesgartenschau wäre der aber besonders wichtig gewesen, zumal er stets in Aussicht gestellt worden ist.

Der Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus, Andreas Wittpohl, zeigt sich nun mehr als bestürzt. „Ich bin entsetzt, und da spreche ich – insbesondere wegen den Aussagen der Deutsche Bahn hinsichtlich des nicht geplanten barrierefreien Ausbaus des Bahn-Haltepunktes Ahrweiler Markt - auch im Namen unserer 350 Mitgliedsbetriebe hier im Ahrtal.“

Bahnkunden leiden unter der Situation

Die Barrierefreiheit am Ahrweiler Markt müsse schnellstmöglich in Angriff genommen werden. Nicht nur wegen der anstehenden Landesgartenschau, sondern grundsätzlich. Wittpohl: „Tausende von zahlenden Bahnkunden pro Woche leiden unter der derzeitigen unsäglichen Situation. Auch unsere vielen Gastgeber im hochfrequentierten Altstadtbereich von Ahrweiler haben es leid, ihre Gäste von weiter entfernten Bahn-Haltepunkten abholen zu müssen, da es keinem auch gesunden Menschen zumutbar ist, Reisekoffer oder auch nur Rollis die vielen Stufen am Ahrweiler Markt hochschleppen zu müssen.“

Die Tourismusbranche erwartet Investitionen von der Bahn

Im Sinne eines nachhaltigen Tourismus werbe man seit Jahren im Ahrtal „hunderttausendfach bei unseren Gästen für die An- und Abreise mit der Bahn“, so Wittpohl. Für die Gästekarten-Inhaber werde die kostenfreie ÖPNV-Nutzung bei der Bahn teuer eingekauft. „Da erwarte ich, dass die Deutsche Bahn AG und ihre vielen Verbundunternehmen in die für sie hochprofitable Ahrtalbahn investieren.“

Zudem sei Wittpohl „aus berufenem Mund von leitenden Bahn-Mitarbeitern“ bekannt, dass der Bedarf zu investieren an Bahnkunden-Frequenzen gemessen und entschieden werde – allerdings werde nur werktags gezählt. Bei den Bahn-Analysen würden so Tausende von Wochenend-Gästen unter den Tisch fallen. Wittpohls Forderung: „Die Bahn muss in Ahrweiler jetzt für Barrierefreiheit sorgen.“ Und zwar nicht nur wegen ihres öffentlichen Auftrags, sondern auch aus ganz banalen wirtschaftlichen Gründen für sie selbst heraus.

Wittpohls „Drohung“: „Wir alle vom Ahrtal-Tourismus werden uns massiv für eine schnellstmögliche Barrierefreiheit am Bahn-Haltepunkt Ahrweiler Markt einsetzen und dafür nicht auf die Straße, sondern zur Not auf die Schiene gehen.“

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