Umfrage zum Nahles-Rückzug Stimmen aus dem Kreis Ahrweiler zu Nahles

Kreis Ahrweiler · Der Rückzug von Andrea Nahles hat auch an Rhein und Ahr die Parteien bewegt. Der General-Anzeiger gibt einige Stimmen zum Rückzug der SPD-Politikerin wider.

Der Rücktritt von Andrea Nahles ist auch Topthema im Kreis Ahrweiler.

Das Bedauern ist groß, aber auch die Hoffnung, dass die bisherige Frontfrau der SPD, die in Weiler bei Mayen in der Eifel beheimatet ist, zumindest ihr Bundestagsmandat behält. So sagte denn SPD-Kreischef Marcel Hürter, früher Abgeordneter im Mainzer Landtag und heute Präsident des Statistischen Landesamtes in Bad Ems, auf GA-Anfrage: "Ich würde es sehr bedauern, wenn sie auch ihr Bundestagsmandat niederlegen würde. Seit zwei Jahrzehnten ist sie für den Wahlkreis Ahrweiler eine zuverlässige Ansprechpartnerin."

Das sieht Jörn Kampmann, Vorsitzender der SPD in Bad Neuenahr-Ahrweiler, ähnlich: "Der Rückzug von Andrea Nahles betrübt mich. Insbesondere die Rückgabe des Bundestagsmandates wäre ein schwerer Schlag für den gesamten Kreis Ahrweiler. Dann verlieren wir eine engagierte und einflussreiche Kämpferin für unsere Belange. Das wird sich mittelfristig nicht kompensieren lassen."

Der Ahrweiler Landrat, Jürgen Pföhler (CDU), hebt ebenfalls Nahles großes Engagement für den Kreis Ahrweiler hervor und bedauert "einen direkten Draht nach Berlin" zu verlieren. Ein Draht bleibt noch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Mechthild Heil, die am Montag erklärte: "Andrea Nahles war eine faire und verlässliche Kollegin. Im Bundestagswahlkreis Ahrweiler haben wir gemeinsam immer mit Blick auf eine gute Entwicklung unserer Heimat gehandelt. Wir beide sind Katholikinnen und wissen: Hinter jedem Ende steht ein Anfang."

"Zutiefst betroffen" zeigte sich Achim Haag (CDU) als Sprecher der hauptamtlichen Bürgermeister im Kreis Ahrweiler: „Andrea Nahles ist Vollblutpolitikerin und man kann nur erahnen, was gelaufen ist, bis sie den Schritt, alle Ämter niederzulegen, vollzog.“ Der Altenahrer Verbandsbürgermeister fordert eine Änderung des Umgangstons in der Politik untereinander, "damit wir nicht Gefahr laufen, von extremen Parteien regiert zu werden".

"Der Umgang mit Andrea Nahles war nicht in Ordnung und menschlich unanständig", findet Ulrich van Bebber. FDP-Chef im Kreis Ahrweiler. "Hierüber sollten die handelnden Politiker nachdenken." Mit Nahles verlasse eine hoch professionelle Politikerin die Bühne. Die Auswirkungen auf den Fortbestand der großen Koalition seien gravierend, in ihren Folgen nicht abschätzbar. Auch verliere die Region eine wichtige und verlässliche Fürsprecherin. "Auch wenn ich politisch nicht immer ihrer Meinung bin, so schätze ich Nahles sehr als verlässlichen und anständigen Menschen. Sie ist trotz ihrer hohen politischen Ämter immer bodenständig geblieben, eben ein Mädchen aus der Eifel", so van Bebber.

Aus der direkten Nachbarschaft zu Nahles Heimatkreis Mayen-Koblenz kommt Brohltal-Bürgereister Johannes Bell (FWG): "Trotz ihrer vielen Termine hat sich Andrea Nahles oft Zeit für Besuche von Veranstaltungen im Brohltal und in der Region genommen. Gerne suchte sie dabei den direkten Kontakt zu den Menschen: herzlich, erfrischend, menschlich, bodenständig. Ihr Einsatz für unsere Region und unsere Themen werden uns fehlen."

Und Wolfgang Schlagwein schließt für die Grünen: "Wir sind 2005 als Direktkandidaten unserer Parteien im Wahlkreis Ahrweiler in den Bundestagswahlkampf gezogen. Sie konnte damals schon auf Erfahrung als Juso-Bundesvorsitzende zurückschauen. Ich erinnere mich gerne an die Begegnungen mit ihr, nicht nur aus dieser Wahlkampagne."

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