Bad Neuenahrer Augustinum Stephan Glöckner stellt seine CD "Chaos im Kopf" vor

BAD NEUENAHR · Stephan Glöckner zählt zu den bekanntesten und vielleicht auch vielseitigsten Künstlern der Region. Im Augustinum in Bad Neuenahr hat er nun seine neue CD "Chaos im Kopf" vorgestellt.

 Stephan Glöckner und Band auf der Bühne des Augustinums.

Stephan Glöckner und Band auf der Bühne des Augustinums.

Foto: Martin Gausmann

Der Gründer und Frontmann der New-Latin-Pop-Band "menino" hat sich als Grafiker, Komponist, Texter, Sänger und Schöpfer von "Ringo Tingo", der bunten Bahn, die Kindern auf fantasievolle Weise die Welt erklärt, einen Namen gemacht. Mit dem deutschen Solo-Album "Chaos im Kopf" hat er sich jetzt einen Traum erfüllt. "Drei Jahre haben Winfried Schuld und ich unermüdlich daran gefeilt. Jetzt aber war es Zeit, das Album zu veröffentlichen", erklärte Glöckner am Sonntag im Augustinum Bad Neuenahr, wo er die CD vorstellte. Mit einem Live-Konzert hat der Musiker - einen Tag vor seinem 51. Geburtstag - nicht nur sich, sondern vor allem auch seinen Anhängern ein besonderes Geschenk gemacht.

Dass der Saal mit knapp 200 Besuchern nur halb gefüllt war, geriet mit den ersten Klängen zur Nebensache. Das Theater im Augustinum - für Stephan Glöckner der "beste Konzertsaal der Stadt" - bildete den idealen Rahmen. Nicht zufällig wurden dort auch die Flügelaufnahmen für das Album eingespielt. Die hervorragende Akkustik ließ den ebenso dichten wie mitreißenden Sound, den Glöckner (Gesang, Gitarre), Winfried Schuld (Piano), Uli Krämer (Schlagzeug) und Achim Klein (Bass) aus ihren Instrumenten hervor holten, in besonderer Weise zur Geltung kommen. Und ab und zu tauchte Tim Bales auf der Bühne auf, "um ein bisschen mitzuspielen" (Glöckner). Der Percussionist setzte mit den "Timbales" unter anderem bei "Ohne jeden Plan" - ein wunderbares Lied zum Thema Autismus - besondere Akzente.

Im Augustinum präsentierten Glöckner und Band sämtliche 15 Songs des Albums. Die Stücke zeugen von der grenzenlosen Kreativität des Künstlers und sind durchweg mit intelligenten Texten versehen, die mal zum Schmunzeln sind, meist jedoch zum Nachdenken anregen. Ob bei temporeichen Nummern wie "Kolumbus Ei", der Ballade "Restlos" - geschrieben für den Weltjugendtag 2011 -, das witzig-peppige "Chaos im Kopf" oder "Weil Rosen", die deutsche Cover-Version des 80er-Hits "Wild Horses" von Gino Vanelli: Die musikalische Handschrift des "menino"-Frontmanns ist stets unverkennbar. Die Lieder sind durchweg geprägt von Glöckners markanter Stimme, die in den kraftvollen Momenten in verblüffender Weise an Sting erinnert. Sie sind voller Gefühl, rhythmisch und melodiös, erzählen vom Umgang mit der Liebe, vom Chaos im Kopf bei ADS/ADHS-Kindern und kreativer Kraft. Fazit: Drei Jahre Arbeit haben sich gelohnt. Denn Glöckner hat ein mehr als hörenswertes Album vorgelegt.

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