Rückbau des Pavillons Sprudelhaus in Bad Neuenahr wird abgerissen

Bad Neuenahr · Wieder verabschiedet sich ein kleines Stück Heilbadgeschichte von Bad Neuenahr: Das hinter dem Thermalbadehaus an der Beethovenstraße gelegene Sprudelhaus wird abgerissen.

Ein nur wenige Quadratmeter großes Stück Bad Neuenahrer Heilbadhistorie verschwindet: Das hinter dem Thermalbadehaus an der Beethovenstraße gelegene Sprudelhaus ist in wenigen Tagen Geschichte – der Pavillon wird abgerissen.

Die einst beliebte Zapfstelle ist bereits seit geraumer Zeit nicht mehr im Betrieb. Aus hygienischen Gründen – und somit zur Sicherheit der Bürger – habe man die Wasserentnahme bereits vor zwei Jahren eingestellt, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, Ralph Orth. Die frühere kostenlose Abgabe des Heilwassers erfolgte zuletzt durch die Heilbadgesellschaft, zuvor durch die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr.

Rückbau des Pavillons bereits in vollem Gange

„Aktuell befindet sich das Sprudelhaus im Rückbau. Er wird vermutlich noch in dieser Woche abgeschlossen werden“, sagte Orth auf Anfrage des GA.

In der kleinen Trinkhalle konnten Einwohner des Ortsteils Beul kostenlos Mineralwasser zapfen. Um das „gute Verhältnis der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr zu den Bürgern“ zu demonstrieren, ließ der frühere Kurdirektor Herbert Rütten die in einem Pavillon untergebrachte Zapfstelle bauen. Der Volksmund machte daraus bald schmunzelnd den „Beuler Winzerverein“, in dem man gratis „Rütten-Sekt“ zapfen konnte.

Anders als bei Apollinaris im Ortsteil Heppingen bestand an der Beethovenstraße jedoch kein historisch verbrieftes Recht der Bürger, kostenlos Wasser zu entnehmen. Am „alten Soaker“ gegenüber des Mineralwasserkonzerns dürfen Bürger – wann immer sie wollen – das heilende Nass nach wie vor in mitgebrachte Gefäße füllen. Bei der Trinkhalle an der Beethovenstraße hingegen handelte es sich lediglich um ein Entgegenkommen des damaligen Kurdirektors.

Dass die Zapfstelle hinter dem Thermalbadehaus bereits vor zwei Jahren geschlossen worden war, begründete Ralph Orth mit dem Hinweis darauf, dass das Leitungsnetz in den Jahren vor der Insolvenz der Aktiengesellschaft – die später vom international tätigen Weingroßhändler Hans-Joachim Brogsitter übernommen wurde – nicht ausreichend gewartet worden sei. Es liege nicht einmal ein vollständiger Leitungsplan vor, aus dem hervorgehe, wohin das Bad Neuenahrer Heilwasser geleitet werde. Offen bleibt zunächst, was mit der nun entstehenden Freifläche hinter dem Thermalbadehaus geschehen soll. Geplant sei derzeit nichts, so Orth.

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