Musikschule im Kreis Ahrweiler Sommerkonzert präsentierte große Bandbreite

BAD NEUENAHR · Mit einem Querschnitt durch jegliche Instrumentengruppe und zahlreiche Epochen der Musikgeschichte hat die Musikschule im Kreis Ahrweiler ihr Sommerkonzert in der Bad Neuenahrer Seniorenresidenz Augustinum gegeben.

 Eine Momentaufnahme ob der großen Bandbreite: Das Querflötentrio im Augustinum.

Eine Momentaufnahme ob der großen Bandbreite: Das Querflötentrio im Augustinum.

Foto: Martin Gausmann

Musik vom Barock bis hin zum Radio der Gegenwart lockte viele Zuhörer trotz schönen Wetters in den schwül-warmen Theatersaal, der bei voller Beleuchtung leider seinen Charme nicht voll ausspielen konnte.

Thomas Schüller und Melina Maag machten auf ihren Querflöten mit dem Allegro aus dem Trio op. 26 des Frühromantikers Anton Reicha den Beginn. Von den Blas- zu den Streichinstrumenten ging es mit Birte-Marie Wischnewskis Interpretation des 3. Satzes aus dem G-Dur-Konzert op. 34,3 von Oskar Rieding.

Das Saxofon-Trio aus Tom Frömbgen, Stephan Ullrich und Manuel Groß entführte das Publikum mit dem 1. Satz aus Helmut Tripps "Baltische Impressionen" in die Stadt Vilnius. Melancholische Schwere und osteuropäische Tänze setzten Jessica Lein an der Violine mit der "Russischen Fantasie" von Leo Portnoff und Thomas Schüller, dieses Mal solo an der Querflöte, mit der "Fantasie pastorale hongroise" op. 26 von Franz Albert Doppler in Töne um.

Eine souveräne und klare Interpretation des "Türkischen Marschs" von Wolfgang Amadeus Mozart trug Nils Kisgen vor. Auf einen Ausflug in beschwingtere Musik lud das Querflötenensemble unter der Leitung von Irmela Nolte mit dem 1902 von Scott Joplin komponierten "Entertainer" ein.

Zum Tanz spielte das Klarinettenensemble unter der Leitung von Hella Wallbaum auf: Aus Leslie Searles "Clarinet Fun" spielten sie den Tango, den langsamen Walzer und den Swing. Tiefsten Barock gepaart mit einer gefühlvollen Innigkeit, gab es mit der "Air" von Johann Sebastian Bach, welche Thea-Marie Eppich auf der Violine spielte.

Auch die Filmmusik kam nicht zu kurz. Banu Aktas interpretierte die Titelmelodie des Filmes "Schindlers Liste" aus der Feder von John Williams. Das Orchester unter der Leitung von Viktoria Nyikes bot mit "A Thousand Years" von Christina Perri sogar zeitgenössische Filmmusik aus der "Twilight"-Reihe.

Klassisch stand das Western-Medley "Go West!" von Ralph Ford daneben, das dem Publikum hörbar gut gefiel. Auch ein Klassiker wie Frank Sinatras "My Way" durfte nicht fehlen. Besonders der Schluss gelang den jungen Musikern hervorragend. Als "Recher Jungs" traten Sven Stephan am Saxophon, David Stephani, Nicolas Hartenberg und Philip Schakowski an Gitarren und Fabian Schakowski am Schlagzeug auf.

Mit ihrer instrumentalen Interpretation von Meghan Trainors "All about that Bass" war das Konzert in der Gegenwart angekommen. Nach kurzer Umbaupause setze die Musikschulband unter der Leitung von Schlagzeuger Klaus Jülich zum großen Finale an. Ihre Androhung eines Stagedives nach dem Konzert machten die Musiker - wohl auch aus Selbstschutz - nicht wahr, aber sie schafften es, das Publikum zu zwei La-Ola-Wellen hinzureißen. Einigen Besuchern zu laut, aber der Popmusik entsprechend erklangen "Guardian" von Alanis Morisette und "Rolling in the Deep" von Adele.

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