Kreis Ahrweiler So viele Menschen besuchen die Freibäder

KREIS AHRWEILER · Viele flüchten bei der Hitze in die Freibäder. In den Außenbecken gab es manchmal nur Stehplätze.

Wer glaubt, nur die Schattenplätze seien in den vergangenen Tagen begehrt gewesen, der irrt. In den Freibädern im Kreis Ahrweiler tummelten sich durchaus auch unerschütterliche Sonnenanbeter, die bei Temperaturen von mehr als 30 Grad erst richtig auftauten und auch die wärmeren Wassertemperaturen noch begrüßten. „Trotzdem ist es eine schöne Erfrischung ins Becken zu springen und ein bisschen da rumzuplanschen“: Mit dieser Einstellung ist eine Remagenerin offensichtlich nicht allein gewesen, die wie so viele die Flucht vor der Hitze ins Freibad angetreten war. Mit Picknickdecke, Poolnudel und Kühltasche rückte sie an.

Volle Liegewiesen prägten das Bild. Außerdem zu beobachten waren Schlangen vor den Rutschen und den Sprungbrettern, aber teils auch am Getränke- oder Eisverkauf und immer wieder in Beschlag genommene Beachvolleyballanlagen. „Ich habe lieber Spaß im Freibad als zu Hause rumzuhängen und nur über die Hitze drinnen zu stöhnen“, sagte eine junge Frau in Bad Neuenahr.

Mittwoch war der größte Besucherandrang

Nach einem eher überraschend ruhigen Freitag mit 1000 Badegästen verzeichnete Badleiter Michael Dillenberger vom Freizeitbad Remagen rund 1500 Gäste am Samstag. Die genauen Zahlen für Sonntag stehen noch nicht fest. Allerdings: Der bisher beste Tag in dieser Saison war der vergangene Mittwoch mit 2630 Badegästen. Und das außerhalb der Ferien und an einem Wochentag.

Bis einschließlich Freitag sind in diesem Juni insgesamt 20.761 Badegäste ins Freizeitbad Remagen gekommen. Eine beachtliche Zahl für Juni, weil es im Vorjahr im ganzen Monat Juni 14.803 waren und in den drei Jahren davor jeweils zwischen 9100 und 19.700.

Diejenigen, die wie sonst ihre Bahnen schwimmen wollten, hatten es allerdings an diesem Wochenende schwer und schlugen ob des Hochbetriebs in den Freibädern vielfach einen Zickzackkurs ein. „Viele Stehplätze im Außenbecken“ meldete etwa das Bad Neuenahrer Twin, wobei im Hallenbad das Bahnenschwimmen möglich war. „Die Triathleten kommen derzeit erst gar nicht. Die Schwitzen dann im Wasser“, sagte Dillenberger. Aber die Älteren und die Eltern von Babys erfreuten die Temperaturen. Statt 23 herrschten am Wochenende rund 27 Grad im „kühlen Nass“ in Remagen.

Personalengpass behoben

Angesichts der starken Sonneneinstrahlung bei Tag und der zudem warmen Nächte sowie eines 50 Meter langen und mehr als 16 Meter breiten Beckens sei da auch mit noch so viel Frischwasserzufuhr nicht viel zu machen, erklärte der Bäderchef. Wie mancher Gast, zu dem es sich bereits herumgesprochen hatte, freute auch er sich, dass vom heutigen Montag an wieder die in den Vorjahren üblichen Öffnungszeiten gelten.

Wegen eines Personalengpasses war das Bad seit Saisonbeginn montags ganztägig sowie an den anderen Tagen abends eine Stunde früher geschlossen worden. Aber ein junger Mann sei als neuer „Fachangestellter für Bäderbetriebe“ gefunden worden und verstärke nunmehr das Team.

Apropos Angestellte: Das Aufsichtspersonal hat überall deutlich weniger Chance auf Schatten als die Badegäste und steht fast den ganzen Tag am Beckenrand in der sengenden Hitze. Ohne Mütze geht für sie nichts, und auch Sonnenbrille und Sonnencreme gehören zur Standardausstattung.

Sonnencreme beim Bademeister gefragt

Die Teammitglieder versuchten, sich immer so abzuwechseln, so dass jeder mal unter die Sonnenschirme oder den Pavillon kommt und so den Betrieb vom Schatten aus im Blick hat, sagte Dillenberger. Wer übrigens wirklich schwimmen will, sollte am besten frühmorgens oder auch am Spätnachmittag/Abend kommen. Aber drei oder vier Stunden zum Abkühlen sind immer gut drin gewesen, auch am Wochenende.

Auch für Alexander Stadler aus Bad Godesberg, der lieber nach Remagen kam als nach Rüngsdorf, „wegen der schönen Anlage, und weil es hier mehr Parkplätze gibt als etwa im Villenviertel rund um das Rüngsdorfer Freibad“. Auch Robert Dengler aus Bad Neuenahr genoss mit seiner Familie ein paar Stunden am Wochenende im Freibad: „Zum ersten und sicherlich nicht zum letzten Mal in diesem Jahr“, ist er sich sicher.

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