"donum vitae" Schwangerschaftsberatung in Ahrweiler droht Ungemach

KREIS AHRWEILER · Donum Vitae, dem Geschenk des Lebens, muss manchmal nachgeholfen werden. Beispielsweise in der einzigen Schwangerschaftsberatungsstelle des Kreises Ahrweiler. "Beraten, schützen, weiterhelfen" lautet dort die Devise.

1165 Frauen und Paare haben die Einrichtung an der Ahrweiler Straße in Ahrweiler nun in den vergangenen fünf Jahren besucht, wobei die Anzahl der Beratungsgespräche um ein vielfaches höher lag. Dem Verein, der auf der Basis christlich orientierter Werthaltung rund um das Thema Schwangerschaft berät, droht Ungemach: Das Land will Zuschüsse streichen.

Dabei ist der Ahrweiler Verein ohnehin schon nicht auf Rosen gebettet. Im Gegenteil. Alljährlich stehen Ausgaben von 80 000 Euro Einnahmen von Land und Kreis von lediglich 70 000 Euro gegenüber. Bislang gelang es, das Defizit mit Spenden abzudecken.

Wenn nun aber jedoch das Land seinen Obolus abspeckt, kann der Verein "donum vitae" kaum mehr seinen wichtigen Beratungsauftrag erfüllen. Auch Landrat Jürgen Pföhler, der von einer "wichtigen Einrichtung" und von einem "unverzichtbaren Angebot bei der Schwangerenkonfliktberatung im Kreis Ahrweiler" spricht, befürchtet einen nachteiligen Einschnitt und fordert: "Es muss möglich sein, Frauen in Not zu helfen." Erst recht, nachdem sich die Kirchen aus der Schwangerenkonfliktberatung zurückgezogen hätten.

Zwei erfahrende Sozialpädagoginnen stehen den Hilfesuchenden in Ahrweiler mit professionellem Know-how zur Seite, wenn es um gewollte oder auch ungewollte Schwangerschaften geht. "Wir müssen uns ein wenig mehr in das Bewusstsein bringen", so Vereinsvorsitzende Andrea Literski-Haag.

Sie hofft nun, dass der bislang alljährlich gewährte Landeszuschuss in unveränderter Höhe nach Ahrweiler fließt und sich das Spendenaufkommen erhöht, so dass der ehrenamtlich geführte Verein kostendeckend weiter arbeiten kann.

Nun wird überlegt, einen Förderverein zu gründen, der drohende, noch größer werdende Löcher im Etat stopfen soll.

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