Privatschule Carpe Diem in Bad Neuenahr Schüler verbinden Verdun-Fahrt mit Syrien-Demonstration

BAD NEUENAHR · Es war nicht nur eine Schülerfahrt zum deutschen Soldatenfriedhof Hautecourt bei Verdun. Die Neunt- und Zehntklässler sowie die Oberstufenschüler der Bad Neuenahrer Privatschule Carpe Diem setzten dabei ein Zeichen für Frieden in Syrien.

 Die Schüler aus der Kreisstadt mit Diego Voigt vom VdK.

Die Schüler aus der Kreisstadt mit Diego Voigt vom VdK.

Foto: GA

Mit selbst gebastelten "roten Händen" machten sie aufmerksam auf das Leid, das gerade ein Soldatenfriedhof nachhaltig dokumentiere. "Wir hoffen, es kommt nicht zu einer Militäroffensive des Westens", begründeten Lena Praetorius und Marie Fischer den Friedenseinsatz der 50 Schüler.

Damit verknüpften sie nach eigenen Angaben zwei internationale Aktionen: die rote Hand, das Symbol des "red hand day", gegen den Einsatz von Kindersoldaten, und die "codepink"-Bewegung in den USA, bei der Bürger als Zeichen des Protests gegen einen möglichen Einsatz der US-Armee in Syrien bei der Anhörung von Außenminister John Kerry rot bemalte Hände in die Höhe hielten.

Die Bad Neuenahrer Schüler hatten beim Projekt "Friedenssicherung heute" auch den anstehenden 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs im kommenden Jahr thematisiert. "Der Erste Weltkrieg gilt als der erste totale Krieg, denn er offenbarte die Zerstörungspotenziale der industriellen Moderne", erklärte Carpe-Diem-Schulleiter Luca Bonsignore den Anlass für die Projektarbeit.

Zu deren Abschluss begleitete Diego Voigt, der rheinland-pfälzische Landesgeschäftsführer des Sozialverbands VdK aus Mainz, die Bad Neuenahrer nach Frankreich. Er stellte ihnen Verdun als Ort des kollektiven Gedenkens vor. Die Schüler lernten, dass nach 1918 vor allem deutsche Kriegsgefangene während der zehnjährigen Aufräumarbeiten auf den Schlachtfeldern um Verdun die Überreste von Gefallenen sowie liegengebliebene Waffen und sonstiges Kriegsmaterial bergen mussten.

Sie besuchten mit Fleury-devant-Douaumont auch eines der neun damals "Zerstörten Dörfer", die der französische Staat wegen des durch Leichen und Gas verseuchten Bodens so bezeichnete. Die Schüler erschraken angesichts tausender übereinander geschichteter Knochenstücke im Beinhaus von Douaumont. Sie erfuhren von Voigt, dass sich in der Umgebung von Verdun 78 Kriegsgräberstätten befinden, 42 französische, 34 deutsche und zwei amerikanische.

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