Unfallstatistik der Adenauer Polizei Polizei verzeichnet mehr Unfälle am Nürburgring

Adenau · Die Polizei verzeichnet mehr Unfälle, aber dafür keine Todesfälle: Die Adenauer Polizei hat die Verkehrsbilanz für das vergangene Jahr vorgestellt.

 Besonders auf den Hauptzufahrten zum Nürburgring häufen sich die Unfälle – hier mit anschließendem Hubschrauber-Einsatz auf der B 257.

Besonders auf den Hauptzufahrten zum Nürburgring häufen sich die Unfälle – hier mit anschließendem Hubschrauber-Einsatz auf der B 257.

Foto: Martin Gausmann

Die meisten Unfälle hat es 2019 außerhalb geschlossener Ort­schaften gegeben. Das geht aus der Bilanz der Polizeiinspektion Adenau für ihren Zuständigkeitsbereich hervor, der 479 Quadratkilometer mit 26 000 Einwohnern umfasst.

Insgesamt kam es laut der Bilanz für 2019 im vergangen Jahr zu 1347 Unfällen. Das sind 99 mehr als 2018. Der Zahl der Unfälle, die sich außerorts ereigneten, liegt den Angaben zufolge bei 945. Nahezu die Hälfte davon, 469, gab es auf Bundesstraßen. Besonders betroffen gewesen seien die Hauptzufahrten zum Nürburgring, wo es daher verstärkt Tempo-Kontrollen gegeben habe. Auf einer der Hauptzufahrten, der B258, sind noch am vergangenen Sonntag zwei Briten bei einem Unfall nach Überholmanöver gestorben. Die Polizei vermutet auch in dem Fall „nicht angepasste Geschwindigkeit“.

Verkehrsunfälle auf der Nürburgring-Nordschleife werden laut Polizei in einer gesonderten Statistik aufgeführt. Dort und auf der Grand-Prix-Strecke habe es im vergangenen Jahr bei Touristenfahrten 84 Unfälle gegeben – sechs weniger als 2018. Die Zahl der Schwerverletzten war 2019 dafür mit 27 gut doppelt so hoch.

Senioren sind selten schuld

Bei Unfällen, die sich unter Einfluss von Alkohol und anderen Drogen ereigneten, verletzten sich 2019 zwei Menschen schwer und sechs leicht. Die Zahl der Unfälle in Verbindung mit Drogenkonsum stieg um mehr als das Doppelte auf 20. „Wir werden hier unsere Alkohol- und Drogenkontrollen intensivieren, nicht nur im Zusammenhang mit Veranstaltungen. Hier wird ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegen“, betont Heiko Schmitz, Leiter der Polizeiinspektion Adenau.

An 333 Unfällen, also einem Viertel, waren den Angaben zufolge junge Fahrer zwischen 15 und 24 Jahren beteiligt. Dazu kamen zehn Unfälle mit Kindern. Zwölf von ihnen wurden leicht verletzt – fast doppelt so viele wie 2018. Auch in diesem Jahr, so Schmitz, werde es wieder Verkehrskontrollen an Schulen geben. Dabei soll darauf geachtet werden, dass die Kinder richtig angeschnallt sind. Eltern werden Schmitz zufolge gebeten, „auch auf kürzesten Strecken ihre Kinder ordnungsgemäß im Fahrzeug zu sichern“. Die Zahl der Unfälle mit Senioren ab 65 ist mit 188 fast unverändert geblieben. Bemerkenswert: Nur in 20 Fällen waren die Senioren auch Verursacher des Unfalls. Sechs Senioren wurden schwer verletzt, 18 leicht.

Deutlich mehr Unfälle im Vergleich zum Vorjahr gab es mit Motorrädern. Waren es 2018 noch 109, stieg die Zahl 2019 auf 124. Die Zahl der Verletzten stieg von 89 auf 109. Der Einstieg in die Motorradsaison und die Sommermonate bildete laut Polizei wie jedes Jahr den Schwerpunkt der Zweiradunfälle. „Trauriger Höhepunkt“ sei der Juni mit 25 registrierten Verkehrsunfällen gewesen, gefolgt von den Monaten August mit 22 und April mit 20 Unfällen. Deutlich erkennbar sei dabei erneut die „Konzentration“ des Unfallgeschehens auf das Wochenende. An der Spitze der Hauptunfallursachen stünden neben den Geschwindigkeitsverstößen falsch eingeschätzter Abstand – zum Vordermann oder beim Vorbeifahren an Fahrzeugen. Diese Unfälle ereigneten sich oftmals in Verbindung mit überhöhter „oder auch nicht angepasster“ Geschwindigkeit. Im Vergleich zum Vorjahr habe es 2019 deutlich mehr Unfälle gegeben, die mit dem Tempo der beteiligten Fahrzeuge zusammenhingen.

Was Geschwindigkeitskontrollen angeht, will die Polizeiinspektion Adenau 2020 wieder auf Messfahrzeuge der Verkehrsdirektion Koblenz zurückgreifen. Verstärkt sollen neben der Laserpistole Messanhänger, sogenannte Enforcement Trailer, bei den Kontrollen eingesetzt werden.

Für Heiko Schmitz sind die Geschwindigkeiten, mit denen die Menschen in der Region unterwegs sind, „nach wie vor wesentlich zu hoch“. Weiterhin beunruhige ihn der Anstieg der Unfälle, die mit Drogenkonsum zusammenhängen. Gleiches gelte für die hohe Zahl der Motorradunfälle und Unfälle, an denen jungen Fahrer beteiligt sind. So würden die Verkehrskontrollen mit „größter Anstrengung“ fortgesetzt.

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