"Dörfer der Zukunft" Nichtregierungsorganisation gründet sich in der Kreisstadt

KREISSTADT · Was er sah, hat ihn nicht mehr losgelassen. Der Heimersheimer Architekt Udo Heimermann ist bis heute betroffen von dem, was er bei mehreren Indien-Aufenthalten gesehen hat. Deshalb ist er einer der Mitbegründer einer neuen Nichtregierungsorganisation (NGO) mit dem Namen "Dörfer der Zukunft".

 Kinder in einem Dorf in Tansania. Ihnen will "Dörfer der Zukunft" helfen.

Kinder in einem Dorf in Tansania. Ihnen will "Dörfer der Zukunft" helfen.

Foto: GA (Repro)

Im Vorfeld der Gründung haben sich Menschen aus mehreren Regionen Deutschlands und auch aus ganz unterschiedlichen Berufssparten in Bad Neuenahr getroffen und über die Satzung und die Ziele des Vereins diskutiert, der mittlerweile offiziell als gemeinnütziger Verein beim Amtsgericht Koblenz eingetragen wurde.

Der Verein verpflichtet sich in erster Linie, Menschen Hilfestellungen beim Schutz der Umwelt und des Klimas zu geben. Junge Menschen sollen im klimabewussten Handeln beim Umgang mit ihrem Lebensraum geschult werden. Der Verein sieht die "Dörfer der Zukunft" aber auch als eine Art Friedensmission, denn in ihnen soll den jungen Menschen ein Weg aufgezeigt werden, wie sie sich in ihrer Heimat mit den dort vorhandenen Mitteln nachhaltig ein lebenswertes Leben aufbauen.

So solle verhindert werden, dass immer mehr Jugendliche in Schwellen- und Entwicklungsländern ihre Heimat verlassen, um am klimazerstörenden Wohlstand der westlichen Industrienationen teilzuhaben, wie der Verein mitteilt. Die Idee sei nicht neu. Schon vor einigen Jahrzehnten reiste der Journalist und Agraringenieur Johannes Paulus Lehmann aus Achberg am Bodensee nach Indien, um die Menschen dort für den Bau eines Dorfes zu gewinnen, in dem sie mit den naturgegebenen Möglichkeiten umweltbewusst und umweltschonend leben könnten.

2009 reiste er erstmals auch mit Udo Heimermann nach Indien. Mit privat gesammelten Spenden sorgte der Heimersheimer bei in seiner Freizeit unternommenen Indienreisen in der Folge dafür, dass in einer Slumschule für 200 Schüler Toiletten und ein Trinkwasseranschluss gebaut wurden.

Bei der ersten Mitgliederversammlung wurden drei Projekte beraten: der Bau eines Dorfes in Indien, der Bau eines Dorfes in Bolivien und die Fertigstellung eines Blindenheims in Tansania. Die Entscheidung fiel auf Tansania. Dort soll nach Fertigstellung des Blindenheims ein kleines Buschkrankenhaus und im Anschluss das erste "Dorf der Zukunft" realisiert werden.

Weitere Infos unter www.doerferderzukunft.org oder per E-Mail an Heimermann@t-online.de.

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