Afrikanische Schweinepest (ASP) Kreis Ahrweiler bereitet sich auf Schweinepest vor

Kreis Ahrweiler · Was ist zu tun, wenn es zu Fällen der Afrikanischen Schweinepest kommt? Zwar gibt es noch keine Fälle im Kreis Ahrweiler, dennoch will die Kreisverwaltung gewappnet sein.

An Schweine-Dummys wird der Ernstfall geprobt.

An Schweine-Dummys wird der Ernstfall geprobt.

Foto: Kreis Ahrweiler

Die vier Landkreise Rhein-Hunsrück, Mayen-Koblenz, Cochem-Zell und Ahrweiler haben zwei Tage lang gemeinsam geübt, was zu tun ist, sollte es zu Fällen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf ihrem Gebiet kommen. Für den Kreis Ahrweiler nahmen Mitarbeiter des Veterinäramtes sowie Vertreter der Feuerwehr teil. Die vier Landkreise sind im Tierseuchenverbund Koblenz-West zusammengeschlossen.

Das Bergen eines von der ASP befallenen Wildschweins im Wald war ein Teil dieser Übung. Es galt aber vor allem zu trainieren, wie das lokale Krisenzentrum, bestehend aus Veterinären und Mitarbeitern der Kreisverwaltungen, im Falle eines Falles mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk zusammen arbeiten muss, um die tierseuchenrechtlichen Vorgaben umzusetzen.

Dazu zählt zum Beispiel die Errichtung einer sogenannten Restriktionszone um den Fundort des toten Tieres. Unter anderem dürfen Tiere der für die Seuche anfälligen Tierart für eine bestimmte Zeit nicht aus diesem Gebiet herausgebracht werden. Auch kann eine Jagdruhe angeordnet werden.

In Belgien starben Wildschweine an der ASP

Noch gibt es in Deutschland keinen Fall der ASP. Im September wurde sie bei toten Wildschweinen in Belgien amtlich festgestellt.

Das Veterinäramt bittet Schweinehalter und Jäger sowie Ernte- und Forsthelfer deshalb dringend um Beachtung der Biosicherheitsmaßnahmen, um das Risiko einer möglichen Verschleppung der Seuche zu reduzieren. Dazu zählt, keine Lebensmittelabfälle an Hausschweine zu verfüttern oder in der Natur zu entsorgen.

Zutritt zu den Schweinehaltungen dürfen nur Befugte in gereinigter Schutzkleidung erhalten. Schweinehalter müssen ihre Tiere und die Futterbestände vor Kontakt mit Wildschweinen schützen. Jäger und insbesondere Jagdreisende sind aufgefordert, Jagdutensilien, Schuhwerk und Bekleidung zu reinigen und gegebenenfalls zu desinfizieren.

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich seit 2007 in Europa aus. Für den Menschen ist sie ungefährlich, für Schweine tödlich. Einen Impfstoff gibt es nicht. Bei einem Ausbruch der Seuche bei Hausschweinen müssen alle Tiere des Betriebes getötet werden. Überträger können erkrankte Schweine, aber auch virushaltige Lebensmittel, Tierkadaver, Schlacht- und Speiseabfälle sein.

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