Stadtmauer in Ahrweiler Kosmetik für den Wallgraben

AHRWEILER · Die Kreisstadt hat den Wallgraben im Norden der Ahrweiler Altstadt im Visier. In Abstimmung mit den Denkmalbehörden soll der Stadtgraben aus dem 13. Jahrhundert optisch aufgewertet werden. Dafür sind Kosten in Höhe von rund 200.000 Euro veranschlagt.

 Ender der 1930er Jahre: Blick auf den Ahrweiler Wallgraben vor dem Bogen der Alveradisstraße in Richtung des Adenbachtors.

Ender der 1930er Jahre: Blick auf den Ahrweiler Wallgraben vor dem Bogen der Alveradisstraße in Richtung des Adenbachtors.

Foto: Heimatverein/Hildegund Bäumler

Die Umsetzung ist für die Jahre von 2015 bis 2017 geplant. Gestern Abend stellte Bauamtsleiter Alfred Bach die Konzeption im Ahrweiler Ortsbeirat unter Vorsitz von Ortsvorsteher Peter Diewald vor. Es war eine Art zweiter Anlauf, denn erste Pläne waren 2010 sowohl von Denkmal- als auch Naturschutzbehörde abgelehnt worden. Maßgabe: "Der Charakter des Wallgrabens als schlichte Freifläche ist zu wahren. Artenschutzuntersuchungen sind gefordert."

Dem wurde, so Alfred Bach, entsprochen, Genehmigungen lägen nach Gesprächen mit beiden Behörden vor. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Erhalt und Neugestaltung. Ersteres gilt für die Rasenböschung entlang der Stadtmauer und den natürlichen Lauf des Adenbaches durch den Graben in Richtung Niedertor.

Eine neue, sich schlängelnde Wegführung ist entlang der Alveradisstraße vorgesehen. Da soll so Bach, "in Anlehnung an die Historie" eine Bepflanzung mit mittelalterlichen Kräutern sowie Rosen- und Lavendelbeeten erfolgen. Die Mauer soll durch Bodenstrahler mit "insektenfreundlichen Leuchtmitteln" illuminiert werden. Hinweise auf das Kulturdenkmal sollen Infostelen am Adenbachtor geben, Bänke sind als "zurückhaltende Gestaltungselemente" vorgesehen.

Historie

Der Wallgraben entlang der Bossardstraße und der Alveradisstraße ist Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Ahrweiler. Diese stammt aus dem 13. Jahrhundert. Ursprünglich zog sich der Wallgraben um die ganze Stadtmauer. Diese ist 1800 Meter lang und heute noch fast komplett erhalten. Zwischen Niedertor, Ahrtor und Obertor wurde der Graben im 19. Jahrhundert zugeschüttet. Der Erdaushub des Grabens wurde im Mittelalter hinter der Stadtmauer als dritte Verteidigungsanlage aufgeschüttet. Davon zeugen heute noch Straßennamen wie Johanniswall, Kanonenwall und Sebastianuswall.

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