Finale der „Wiener Klassik“ Koreanische Pianistin begeistert

BAD NEUENAHR · Mit einem großartigen Konzert mit Werken aus der Romantik begeisterte die Klassische Philharmonie Bonn mit ihrem Dirigenten Heribert Beissel ein großes Publikum im Kurhaussaal in Bad Neuenahr.

 Nahr Wiener Klassik Yujin Kim

Nahr Wiener Klassik Yujin Kim

Foto: Martin Gausmann

Schon Tage vorher waren nur noch wenige Karten zu haben, und am Abend freuten sich alle, die in den Genuss dieser exzellenten Aufführung kamen. Mit dem Konzert endete die Saison der „Wiener Klassik“ 2015/2016 in Bad Neuenahr. Die neue Spielzeit beginnt am 20. Oktober.

Auf dem Programm standen Werke von Carl Maria von Weber (1786 – 1826), Frédéric Chopin (1810 – 1849) und Robert Schumann (1810 – 1856). Als Solistin in Chopins Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-Moll op. 11 begeisterte die junge Südkoreanerin Yujin Kim. Mit nicht mehr als 19 Jahren hat sie bereits zahlreiche Klavierwettbewerbe in China und in Europa gewonnen. Im Alter von 16 Jahren wurde sie als jüngste Studentin in die Klavierklasse Professor Köhlers am Institut für Musik der Universität Halle-Wittenberg aufgenommen.

In ihrer ersten Solotournee durch Norddeutschland präsentierte sie im vergangenen Jahr Kompositionen von Scarlatti, Mozart, Chopin, Liszt und Schumann. Das Publikum forderte der jungen Künstlerin zwei Zugaben ab: ein artistisch herausforderndes Stück des Italieners Domenico Scarlatti (1685 – 1757) und einen Walzer des Armeniers Aram Chatschaturian (1903 – 1978).

Die Klassische Philharmonie Bonn fesselte bei dem Chopin-Konzert durch ihr ebenso lebendiges wie präzises Musizieren, in das sich schließlich das Klavier kräftig und perlend einfügte. Der zweite Satz vermittelte den Eindruck, als wollten sich die Streicher in höhere Sphären begeben, bis das Klavier sie mit seinen bestimmenden Tönen in die Wirklichkeit zurück holte.

Begonnen hatte der Abend mit der Ouvertüre zu von Webers Freischütz, die unheilverkündend beginnt und befreiend ausklingt. Nach der Pause präsentierte die Philharmonie Robert Schumanns Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120, für die sich das Publikum mit Bravo-Rufen bedankte. Insbesondere der vierte Satz, in dem die Musik spielend, hüpfend, tänzelnd daherkommt und sich dann wieder melodisch sammelt, begeisterte.

Das Konzert war das vierte in Obhut der Heilbad Gesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Gesellschaft hatte die Reihe „Wiener Klassik“ mit der Klassischen Philharmonie Bonn im Januar von der in Insolvenz befindlichen Aktiengesellschaft Bad Neuenahr übernommen, nachdem diese die Reihe aufgeben wollte. „Uns war wichtig, dass diese auch überregional bedeutsame Veranstaltung fortgeführt wird“, begründet Christian Senk, Geschäftsführer der Heilbad Gesellschaft, die Entscheidung. Die Besucherzahlen und die Abos seien in den drei Monaten deutlich gestiegen, berichtete er. Die „Wiener Klassik“ gibt es seit 32 Jahren im Heilbad.

Das Programm für die Spielzeit 2016/2017 mit sechs Terminen liegt bereits vor. Aufgeführt werden Werke von Beethoven, Haydn, Mozart, Camille Saint-Saens, Schubert, Brahms und weiteren Komponisten. Auf dem Programm für das Weihnachtskonzert stehen unter anderem Werke von Vivaldi, Händel und Mozart.

Informationen gibt’s bei der Heilbad Gesellschaft Bad Neuenahr unter 0 26 41/9 17 55 40. Anmeldungen zum Abonnement sind bis zum 30. Juni 2016 möglich.

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