Besinnliches zum Jahresbeginn Konzert in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche

BAD NEUENAHR · Das Neue Rheinische Kammerorchester Köln hat das jahr 2019 mit eine Konzert in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche eröffnet.

 Neujahrskonzert mit dem Neuen Rheinischen Kammerorchester in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche.

Neujahrskonzert mit dem Neuen Rheinischen Kammerorchester in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche.

Foto: Martin Gausmann

Mit reichlich weihnachtlicher Besinnlichkeit und großem Ausdruck hat das Neue Rheinische Kammerorchester Köln unter der Leitung von Benediktinerpater Philipp Meyer in der Bad Neuenahrer Rosenkranzkirche gemeinsam mit Sopranistin Sonja Doniat das neue Jahr willkommen geheißen. Das Publikum kam in Strömen, besetzte die Kirche fast bis auf den letzten Platz und bezeugte seine Begeisterung für die Musik mit langem Beifall.

Mit einer Uraufführung begann das Konzert. Erstmals außerhalb der Klostermauern von Maria Laach erklangen die „Neuen Christkindlieder“ von Pater Willibrord Ballmann im Orchesterarrangement des Klosterorganisten Gereon Krahforst. Von der ersten Sekunde an herrschte eine wohlige Atmosphäre in der Kirche. Auch wenn die Härte der Krippe angesprochen wurde, so stand im Mittelpunkt doch die weihnachtliche Bettruhe des neugeborenen Herrn. Die Titel „Wie süß entschlummert ist mein Jesulein“ und „O Jesulein zart“ waren Programm. „Viel Englein dich grüßen“ zog das Tempo etwas an, bevor Geigenvorhänge und gefällige Hörner wieder in musikalische Decken hüllten. Auch das Choralvorspiel „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ von Johannes Brahms bot Frieden, Hirtenidyll und Lieblichkeit in Reinkultur. Höhepunkt des Konzertabends war die Kantate „Dies Natalis“ von Gerald Finzi mit Texten von Thomas Traherne. Schon die Eröffnung stellte die Grundstimmung des Stückes zwischen ruhiger Feierlichkeit und einem melancholischen Unterton vor. Kontrabass und tiefe Streicher sorgten für einen vollen Klang, den nötigen Glanz produzierte Doniat mit ihrer Stimme. Das Publikum dankte es mit hoher Aufmerksamkeit. Die Texte kreisen aus der Ich-Perspektive um die ersten Eindrücke, die der fleischgewordene Gott auf Erden hat. Textlich und musikalisch entspinnt sich ein beeindruckendes Gespräch zwischen tänzelnder Schöpfung und dem göttlichen Schrecken. Im letzten Stück begrüßt Jesus seine Menschlichkeit mit großer Innigkeit und das Publikum brach schon in den Schlusston mit seinem Beifall ein.

Nach einem nachdenklichen „Geistlichen Wort zum Silvesterabend“ von Pater Elias Stoffels ging das Konzert seinem Ende im gleichen Geist entgegen, wie es begonnen hatte. Neun „Weihnachtslieder“ hat Engelbert Humperdinck für Sopran und Klavier komponiert und Krahforst daraus ein Orchesterarrangement produziert, das großes Geschick für Instrumentierung bewies. Sei es der harmonische „Weihegesang“ oder das flotte Gewusel von „Die Engel singen“: Freunde der Weihnachtsromantik kamen voll auf ihre Kosten. „Des Vaters Zorn“ aus dem letzten der Humperdinck’schen Lieder durfte nicht das letzte Wort haben und so durfte der Klassiker nicht fehlen, der in dieser Weihnachtszeit 200 Jahre auf dem Buckel hat: „Stille Nacht, heilige Nacht“ in einer romantischen Interpretation. Im Anschluss ging es zum Neujahrsempfang ins Pfarrheim. In Zukunft soll es weitere Kooperationen zwischen der Heilbad Gesellschaft und der Abtei Maria Laach geben. „Das Konzert soll der Auftakt zu einer langfristigen Zusammenarbeit sein“, so Geschäftsführer Christian Senk.

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