Modelleisenbahnausstellung in Bad Neuenahr Kleine Züge für große Augen
KREISSTADT · Faszination Modelleisenbahn, das ist ein Hobby für jedes Alter und mit ungeahnten Entfaltungsmöglichkeiten. Jetzt hatten die Modelleisenbahnfreunde Bad Neuenahr wieder einmal ins Pfarrheim von Sankt Pius eingeladen, um dort zu präsentieren, was sie, aber auch befreundete Clubs und Privatpersonen in ihrer Freizeit so alles geschaffen haben.
Weite Wege stellen dabei für die Modellbauer kein Hindernis dar. So war beispielsweise Volker Schauss aus der Nähe von Frankfurt angereist, um an der Ahr einen Teil seiner Anlage zu präsentieren. Diese zeigte eine Bahnhofsszene an der Küste von Nord- oder Ostsee. Schauss hatte hier keine detailgetreuen Vorbilder nachgebaut, sondern einfach ein paar Urlaubserinnerungen umgesetzt. "Hingucker" war hier das Modell einer Art Sattelzugomnibus, der von einem alten Borgward gezogen wurde und auf Schienen lief. Und das gleich neben einer modernen Regionalbahn.
Riesig wirkte eine rund 14 Meter lange Anlage des Modelleisenbahnclubs aus Siegburg. Gezeigt wurden hier die Verladung und der Verkehr von Schwergut. Nicht weit entfernt drehten sich Karussells, Hunderte von Lämpchen leuchteten in allen erdenklichen Farben, ein Riesenrad drehte langsam seine Runden. Die Darstellung einer großen Kirmes lockte die Besucher in Scharen an. "Das ist schon ein ganz besonderes Teil, und dazu sind die Modelle der Karussells auch noch äußerst empfindlich", erklärte Hans-Jürgen Schick, der Vorsitzende der Modelleisenbahnfreunde aus Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Nach jeweils vier bis fünf Ausstellungen müsse eine solche Kirmes einer großen Wartung unterzogen werden, da war man froh, ein solches Exponat ausstellen zu dürfen. Auf einer runden Platte mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern war der Ort "Frankenahr" zu sehen. Den hatte Frank Siebertz aus Gimmigen entworfen. Dabei drehte eine Modellbahn der Größe "Spur N" ihre Runden rund um einen kleinen Winzerort, in den Hängen standen Hunderte von selbst gebastelten Weinstöcken. Rund 250 Arbeitsstunden hatte der Tüftler in seine kleine Anlage investiert.
Zeit, die der Nachwuchs des Clubs auch gerne an seinen Anlagen basteln möchte. Sechs junge Nachwuchs-Modellbahnfans zählt der MEC derzeit, für sie steht eine sogenannte Jugendanlage zur Verfügung. Auch die gab es bei der Ausstellung zusehen. "Hier lernt unsere Nachwuchs das richtige Löten, den korrekten Aufbau und die ordentliche Verdrahtung", so Hans-Jürgen Schick. In einigen Jahren werden die Jugendlichen dann vielleicht ihre eigenen großen Anlagen basteln und möglicherweise auch der Öffentlichkeit präsentieren.
