Aussendung der Sternsinger im Bistum Trier Kleine Könige in Sankt Laurentius in Ahrweiler

AHRWEILER · Weihbischof Jörg Michael Peters hat am Freitag fast 500 Sternsinger aus dem gesamten Bistum Trier in Ahrweiler begrüßt. In einem Gottesdienst in Sankt Laurentius wurden die Jungen und Mädchen ausgesendet.

Fast 500 kleine Könige marschierten am Freitagmorgen durch die Ahrhutstraße zur Ahrweiler Laurentiuskirche. Ganz ökumenisch am Ahrtor vom Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde begrüßt, zog die Prozession zu den Klängen von „Tochter Zion“ der Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler in die Kirche ein, die 2019 den 750. Jahrestag ihrer Grundsteinlegung feiert.

Das war auch der Grund dafür, dass das Bistum Trier Ahrweiler als Austragungsort für den zentralen Aussendungsgottesdienst für die Sternsinger von der Saar bis zum Rhein erkoren hatte. Diesen konzelebrierte Weihbischof Jörg Michael Peters mit Pfarrer Christian Adams, Jugendpfarrer Martin Laskewicz und Ahrweilers Dechant Jörg Meyrer in der mit 1125 Sternen geschmückten Pfarrkirche.

Ein Bild, das Weihbischof Peters, der die Prozession vom Ahrtor zur Kirche angeführt hatte, bereits in seiner Begrüßung der Kinder und Jugendlichen aufgegriffen hatte: „Der Stern von Betlehem leuchtet untern Sternenhimmel und ihr bringt noch mehr Glanz in diese alten Mauern.“

Das Beispielland der Sternsingeraktion 2019 ist Peru. „Segen bringen – Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“, lautet das Motto, das Lektoren und Sternsinger im Gottesdienst in Interviewform gemeinsam mit Jugendpfarrer Martin Laskewicz vorstellten. Passend dazu wehte eine peruanische Flagge vor dem Altar.

Insgesamt werden 1500 Projekte weltweit unterstützt

Kinder mit Behinderung stehen diesmal im Mittelpunkt der Aktion. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen haben 165 Millionen Mädchen und Jungen weltweit eine Behinderung. In Entwicklungs- und Schwellenländern leben besonders viele Kinder mit Behinderung – die meisten in großer Armut.

„In vielen Ländern werden diese als Last oder Schande empfunden. Häufig leiden sie unter Gewalt oder werden von ihren Eltern versteckt und vernachlässigt“, wurde den Sternsinger vermittelt.

Auch deshalb brachte Weihbischof Peters den Kindern und Jugendlichen den Begriff Inklusion auf altersgerechte Art näher. „Wir gehören alle zusammen, keiner darf ausgegrenzt werden. Deshalb zeigt das Plakat unserer diesjährigen Sternsingeraktion auch ein Mädchen im Rollstuhl, das mit seinen Freundinnen lacht.“ Inklusion sei kein mitleidiges Handeln, sondern ein Miteinander auf Augenhöhe. Und dieses „für alle auf demselben Stern, auf unserer Erde“.

Die 61. Sternsingeraktion setzt sich dafür ein, den Blick auf Kinder mit Behinderung zu verändern, da sie – wie alle anderen Kinder – „neugierige und bereichernde Geschöpfe Gottes sind“, so Peters. Insgesamt unterstützen die Sternsinger über 1500 Projekte weltweit, die sich etwa um Straßen- oder Flüchtlingskinder kümmern, um ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen und eine Zukunftsperspektive zu bieten.

Mittlerweile ist die Sternsingeraktion die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Die gemeinsame Aktion des Kindermissionswerks und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend existiert seit 1959. Seitdem haben die Sternsinger rund eine Milliarde Euro gesammelt.

Rund um den 6. Januar, das ist der Dreikönigstag, ziehen bundesweit 300 000 Kinder und Jugendlichen dann in ihren prachtvollen Kostümen von Tür zu Tür, bringen den Segen für das neue Jahr und sammeln Spenden für Not leidende Menschen weltweit. Die Sternsinger lernen im Vorfeld durch Spiele, Informationen und Aktionen die Lebenssituation ihrer Altersgenossen in anderen Ländern kennen. So auch nach der Messfeier im Ahrweiler Bürgerzentrum, wo es zur Stärkung Würstchen und Brötchen gab.

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