Shows bis zum 21. Oktober Klangwelle "5.0" rollt durch den Bad Neuenahrer Kurpark

BAD NEUENAHR · Die Klangwelle in Bad Neuenahr stellt nach Meinung vieler Zuschauer alles bisher Dagewesene in den Schatten. Die Show fasziniert noch an weiteren sieben Abenden bis zum 21. Oktober im Kurpark.

Das Publikum steht dicht gedrängt um den Kurpark-Springbrunnen, der ebenfalls in die Klangwellen-Show integriert ist.

Das Publikum steht dicht gedrängt um den Kurpark-Springbrunnen, der ebenfalls in die Klangwellen-Show integriert ist.

Foto: Martin Gausmann

Aus ihrem Köcher der Möglichkeiten haben die Macher der Bad Neuenahrer Klangwelle für ihre „5.0-Show“ bei der Premiere am Donnerstag alle Pfeile herausgeholt und damit den Vogel abgeschossen. Was Technikexperte Mischa Anton und sein Wiener Consortium-Team zusammen mit Roland Nenzel als künstlerischem Leiter fürs „kleine“ Jubiläum im Kurpark auf die Beine gestellt haben, das stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten.

Nicht allein die professionelle Synchronität von Wasserspiel und Musik, die in den vergangenen Jahren immer gegeben war, nicht nur das Ambiente des Lichtspektakels inmitten der Baumriesen machten diesen besonderen Abend aus: Es war die Perfektion im Zusammenspiel von meterhohen Wasserfontänen, bunten Laserstrahlen, die sich fächermäßig über die Zuschauer legten, Feuersäulen, die die Hitze durch den ganzen Park transportierten und Feuerwerksraketen, die in goldenen Strahlen herabregneten.

Und spätestens nach dem vierten Showblock war klar, dass es neben Feuer, Wasser, Erde und Luft noch ein fünftes Element gibt – die Musik. Diese perfekt inszenierte Choreographie in fünf Akten sorgte für viel Szenenapplaus, ein kollektives Mitsingen des Publikums bei der „Fünften Jahreszeit“ und bei „Fünf Jahrzehnten deutscher Hits“ und für Gänsehautmomente. Das Fazit der Gäste der fast ausverkauften Premiere durch die Reihe: „Super. Sensationell. Sie haben noch eine Schippe drauf gelegt.“

Für eine Weltpremiere reichte es auch. Das Kölner Duo „saxOsing“ mit Sängerin Jenny Palm und Saxofonist Christian Hembach – treuen Klangwellen-Besuchern als launemachende Anheizer bereits bekannt – tauchte nach Herbert Grönemeyers „Ein Stück vom Himmel“ wie aus dem Nichts als Live-Act in glitzernden Regencapes mitten in der Klangwellen-Welt auf. Den Faden von Drafi Deutscher oder Julis' „Perfekter Welle“ griffen sie mit „Zusammen“ von Fanta 4, dem „Geilen Leben“ von Glasperlenspiel und Mark Forsters „Chöre“ auf. Da bedurfte es keiner Aufforderung, damit sich die Gäste mit dem Duo zu einem einzigen Chor vereinigten.

Doch es wäre nicht Roland Nenzel, wenn hinter Frohsinn und Spaß nicht auch eine Botschaft stecken würde. Im ersten Akt „Fünf Erdteile – Sinfonie der Kontinente“ unterlegte er faszinierende Orte mit klassisch-sinfonischer Musik, stellte idyllische Wal-, Delfin- und Schildkrötenbildern einer erschreckenden Szenerie von vermüllten Weltmeeren gegenüber. So mystisch „Lost Places“ auf der Wasserwand anmuteten, so führten sie doch die Zerbrechlichkeit der Erde vor Augen. Oder, um die „Story of Earth“ mit Grönemeyer zu erzählen: „Die Erde ist unsere Pflicht! Sie ist freundlich – wir eher nicht.“

Klangwelle 2018 in Bad Neuenahr gestartet

Als das eingespielte und launige Moderatoren-Duo Nenzel und Thomas Spitz im Jecken-Outfit ein lautes „Alaaf“ anstimmte – zwischendurch gaben sie auch mal statt des Luftgitarrenspielers den Flammenwerfer – wusste jeder, dass an einem lauen Oktoberabend der Karneval die Bühne stürmen wird. Da konnte und wollte niemand mehr den Bläck-Fööss-Stammbaum „Mir sin, wie mer sin, mir Jecke am Rhing“ verleugnen.

Die Elemente tanzten noch einmal im Takt epischer Melodien beim „Circle of Life“, bevor der fünfte Akt im Jahr des fünften Bestehens zugleich die Zugabe war mit „Don't stop me now“ von Queen und Whitney Houstons „One moment in time“ mit Videozusammenschnitten olympischer Spiele. Dass sie ihre Disziplin beherrschen, bewiesen die Klangwellen-Macher auch zur Freude von Christian Senk, Geschäftsführer der veranstaltenden Heilbad Gesellschaft. Ob des Lobes der zufriedenen Premierenbesucher strahlten er und seine Mannschaft übers ganze Gesicht. Pläne für 2019, wenn die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler ihren 50. Geburtstag feiert, gibt es ebenso wie die Überlegung, die Landesgartenschau 2022 mit der Klangwelle als Paukenschlag-Finale enden zu lassen. Ein Gesicht der Laga bekommen die Klangwellen-Gäste an allen Abenden schon jetzt zu sehen: Ahrvin, das Maskottchen, mischte sich unters Publikum.

Infos zu Tickets für die Showabende bis Sonntag, 14., sowie von Donnerstag, 18., bis Sonntag, 21. Oktober, unter www.die-klangwelle.de.

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