Rathaus in Bad Breisig In den Amtsstuben zieht es

BAD BREISIG · Sanierung und barrierefreier Umbau des Verwaltungsgebäudes stehen an. Auch der Brandschutz muss überprüft werden. Gleich zwei Architekturbüros sind beauftragt, Vorschläge zu unterbreiten.

 Das Rathaus in Bad Breisig ist stark sanierungsbedürftig. Zudem soll es behindertengerecht ausgebaut werden.

Das Rathaus in Bad Breisig ist stark sanierungsbedürftig. Zudem soll es behindertengerecht ausgebaut werden.

Foto: Victor Francke

„Rathaus des Bürgers“ steht auf dem Verwaltungsgebäude im Herzen der Stadt Bad Breisig geschrieben. Die Verwaltung der Verbandsgemeinde hat dort ihren Sitz. Aber nicht jeder Bürger kann das Haus so ohne Weiteres betreten. Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte haben kaum eine Chance, ihre Angelegenheiten im Rathaus zu regeln. Nun soll saniert und behindertengerecht ausgebaut werden.

Dabei geht es nicht alleine darum, behinderten Menschen einen problemlosen Zugang zum Gebäude zu verschaffen. Mit Hilfe eines im oder am Haus angebrachten Aufzuges könnte dies – allerdings kostenaufwendig – geregelt werden. Vielmehr muss das gesamte Rathaus barrierefrei gestaltet und zudem vor allem energetisch saniert werden. „Mit der Heizung klappt vieles nicht, es zieht“, bemängelte Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Hinzu kommt, dass die Raumaufteilungen und Zuordnungen alles andere als optimal sind. Eine bessere Erreichbarkeit des Bürgerbüros oder auch des Sozialamtes gehören zu den Zielvorstellungen der Verwaltung. Alte Elektroleitungen und die Standards eines modernen Brandschutzes müssten ebenso geprüft werden.

Im Ausschuss präsentierten die Planer ihre ersten Überlegungen. Eine Variante sah den Einbau eines Aufzuges im Gebäudeinneren vor, eine andere den Aufzug in einem Nebengebäude. Eine Verlegung von einzelnen Verwaltungsstellen ins Parterre oder auch der Wegfall einzelner Büros zugunsten behindertengerechter Zugänge waren weitere Vorstellungen, die – so oder so – Kosten von rund 850 000 Euro verursachen werden. Weidenbach will zunächst prüfen lassen, welche Fördermöglichkeiten in welcher Höhe in Frage kommen. Dann soll der Fachausschuss erneut tagen. Erst einmal müsse man das Präsentierte „sacken lassen“, so Weidenbach.

Ein neues Raumkonzept soll auch die Grundschule bekommen, die in der ehemaligen Hauptschule untergebracht ist. 2400 Qua-dratmeter Nutzfläche stehen dort für die 16 Klassen und 350 Schüler zur Verfügung. Da nach den Schulbaurichtlinien für eine vierzügige Schule 2000 Quadratmeter als ausreichend angesehen werden, ergibt sich für die Bad Breisiger Schule genügend Spielraum für Kapazitätsausnutzungen.

Insbesondere sollen neue Förderräume geschaffen werden. Zu den Kosten konnte im Ausschuss noch keine konkrete Aussage gemacht werden. Auch nicht zu Fördermöglichkeiten. Zuschussrichtlinien gibt es zwar für Schulneubauten, jedoch nicht für Umbauten vorhandener Gebäude, die wegen der Umsetzung von neuen pädagogischen Konzepten vorgenommen werden. Nun will man sich im Bildungsministerium schlau machen, ob Zuschüsse aus Mainz fließen werden.

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