Friedhof für die Allerkleinsten Grabfeld für Sternenkinder in Bad Neuenahr erweitert

BAD NEUENAHR · Auf dem Bad Neuenahrer Friedhof gibt es seit neun Jahren ein Grabfeld für Babys, die im Mutterleib oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Jetzt wurde dieses Grabfeld für die Allerkleinsten, wie es offiziell heißt, erweitert und eingesegnet.

 Ein Platz für Sternenkinder: Das Gräberfeld für die Allerkleinsten auf dem Bad Neuenahrer Friedhof.

Ein Platz für Sternenkinder: Das Gräberfeld für die Allerkleinsten auf dem Bad Neuenahrer Friedhof.

Foto: Martin Gausmann

Der Tod gehört zum Leben. Und die meisten Menschen haben ihr Leben auch gelebt, wenn sie der Tod irgendwann und häufig auch absehbar ereilt. Dann trauern Angehörige und Freunde, erinnern sich an gute und auch schlechte Zeiten, meist mit dem nötigen Respekt.

Doch es gibt auch die, die nie leben durften: Sternenkinder. Ihre Eltern haben sie nie aufwachsen sehen, konnten nicht mit ihnen spielen, toben und sie in den Arm nehmen. Sternenkinder leben nur in den Herzen ihrer Mütter und Väter weiter. „Doch gerade bei Fehlgeburten in den ersten Schwangerschaftswochen folgt bei den Betroffenen die Trauer oft erst Tage oder Wochen später. Dann ist es gut, neben Menschen, die einen begleiten, auch einen konkreten Ort des Abschieds und der Trauer zu haben“, berichten Krankenhausseelsorger.

Auf dem Friedhof in Bad Neuenahr gibt es seit neun Jahren einen Ort, wo Fehl- und Totgeburten beerdigt werden können. Für die Eltern ist dies ein Ort der Trauer, vor allem aber auch der Erinnerung. Jetzt wurde dieses Grabfeld für die Allerkleinsten, wie es offiziell heißt, erweitert und eingesegnet. „Da hier in den zurückliegenden Jahren bereits fast 400 Kinder beerdigt wurden, war eine Vergrößerung des Geländes unumgänglich“, so Gaby Frömbgen, Oberin des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr.

Kostenlose Bestattung

Die erste weltliche Oberin des zum Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler gehörenden Hauses unterstreicht, dass dieses Grabfeld für die Allerkleinsten aus einem Leitbildprojekt im Krankenhaus Maria Hilf hervorgegangen ist. Das ökumenische Seelsorgeteam des Marienhaus-Klinikums sowie das geburtshilfliche Team von Chefarzt Josef Spanier hätten sich vor nunmehr zehn Jahren dafür stark gemacht, dass auch Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 500 Gramm würdig bestattet werden können. Frömbgen: „Denn für Eltern, die sich auf ihr Kind gefreut und meist schon eine Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind aufgebaut haben, ist es überaus schmerzlich zu erleben, dass ihr Kind nicht lebensfähig war und tot auf die Welt gekommen ist.“

Das Grabfeld für die Allerkleinsten, wo Eltern – ganz gleich, ob oder welcher Religion sie angehören – ihre Kinder bestatten können, könne ein Ort sein, der Eltern dabei helfe, mit diesem Verlust besser umgehen zu lernen. Für die Erweiterung hat die Stadt kostenlos das Gelände zur Verfügung gestellt.

Auch haben die katholische und die evangelische Kirchengemeinde, zahlreiche Privatleute und der Förderverein des Krankenhauses Mittel für die Erweiterung und die ansprechende Gestaltung zur Verfügung gestellt. „Wir sind froh, diesen Ort der Ruhe zu haben, und froh, Menschen an unserer Seite zu wissen, die sich für unser Anliegen einsetzen“, dankt Gaby Frömbgen allen Unterstützern. Und: „Es ist uns ein Anliegen, dass den betroffenen Eltern keine direkten Kosten aus diesem Angebot entstehen, weder für die Bestattung noch für die Grabpflege.“

Infos gibt es beim Seelsorgeteam des Krankenhauses Maria Hilf unter 0 26 41/83 55 80.

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