GA-Wandertag in Bad Breisig Genießen mit dem Blick auf Vater Rhein

BAD BREISIG · Der Kurpark der Quellenstadt Bad Breisig ist Ziel aller vier Routen beim GA-Wandertag am Sonntag, 22. September. Zudem gibt es Tipps zu Busshuttles und Startkarten.

 Die Bad Breisiger Rheinpromenade mit ihrer Gastronomie ist nur wenige Schritte vom Ziel, dem Kurpark, entfernt.

Die Bad Breisiger Rheinpromenade mit ihrer Gastronomie ist nur wenige Schritte vom Ziel, dem Kurpark, entfernt.

Foto: Matin Gausmann

Bad Breisig, die Kurstadt am Rhein südlich von Sinzig, ist Ziel aller vier Routen beim GA-Wandertag 2019. Und sie hat für alle etwas zu bieten: im Kurpark für die Kleinen einen großen Spielplatz zum Klettern, Schaukeln und Balancieren, für Familien eine Minigolfanlage, für müde Füße ein paar Ruhebänke, zum Abschalten den Blick auf den neuen Springbrunnen. Und wer sich nach dem anstrengenden Tag noch eine längere Pause gönnen möchte, der findet in der Gastronomie-Meile direkt an der Rheinpromenade Gelegenheit zum Verschnaufen und zum Genießen mit Blick auf das gegenüberliegende Bad Hönningen.

Zudem ist der Kurpark mit Bäumen aus vieler Herren Ländern ein gutes Studienobjekt für Botaniker. Kleine Infotafeln informieren über die Heimat der Gewächse. Zahlreiche andere Möglichkeiten bietet das Bad dem Besucher. Wenn die Stadt auch von der B 9 empfindlich zerschnitten wird, finden sich in den Seitengassen erstaunlich beschauliche Plätze.

Stichwort Römerthermen. Sie werden gespeist von dem von Max von Geyr und Peter Lang 1914 erbohrten sogenannten Geyrsprudel, der 34 Grad warmes anerkanntes Heilwasser aus 605 Metern Tiefe befördert. Es soll helfen bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, Problemen der Bewegungsorgane, es soll gut sein für den Stoffwechsel, für Magen, Darm, Leber, Galle.

Besuch der Saunalandschaft erst beim nächsten Mal

Im Eingangsbereich zum 1991 neu errichteten Thermalbadehaus fließt Wasser auch in einem kleinen Strahl zum Verkosten. Drinnen kann man in 31 Grad warmem Wasser entspannen und Energie auftanken. Es gibt Innen- und Außenbecken mit Massagedüsen, auch eine Gegenstromanlage und eine braune Grotte mit dem naturbelassenen braunen Mineralwasser. In einem weiteren großen Außenbecken für sportliches Schwimmen ist das Heilwasser 26 Grad warm und ein Bereich für Rückenschwimmer abgetrennt. Der Besuch der Saunalandschaft oder des Fitnesszentrums dürfte das Programm beim GA-Wandertag zwar sprengen. Es wäre aber ein guter Tipp für den nächsten Besuch, bei dem die Quellenstadt auch näher erkundet werden sollte. Übrigens haben sich eine Reihe von Hotels auch Wellness und Fitness auf die Fahnen geschrieben.

Kunstfreunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Ein historischer Stadtrundgang ist in einem Flyer eingezeichnet, den es bei der Tourist-Info im Kurpark gibt. Von besonderem Interesse dürfte die 1722 geweihte katholische Kirche Sankt Marien sein, ein eher schlicht gehaltener Bau aus der Barockzeit, mit Anklängen an die gotische Bauweise. Die Innenausstattung ist original im barocken Stil, das Wahrzeichen Bad Breisigs ist der Glockenturm.

Ursprung der Badestadt aus keltischer Zeit

Der Rundgang führt ebenfalls zum Schultheißenhaus in der Biergasse mit seinem auffallenden Treppengiebel aus dem Jahre 1670. Im Alten Rathaus an der Koblenzer Straße 31, einem 1873/1874 errichteten Ziegelbau, ist jetzt ein Puppenmuseum untergebracht, das zu besonderen Anlässen geöffnet hat. Bereits für das Jahr 1245 nachgewiesen ist der Templerhof, errichtet von Mitgliedern des Templerordens. Bedeutend jünger ist die Evangelische Christuskirche gegenüber dem Bahnhof, ein Ziegelbau aus dem Jahre 1901 mit Verblendungen aus heimischem Tuff. Wer an der Rheinpromenade flaniert, kommt am Alten Zollhaus vorbei, einem Fachwerkbau aus dem Jahre 1500. Ein repräsentativer Bau im romanischen Stil aus dem 11. Jahrhundert ist ganz im Süden Bad Breisigs die Burg Rheineck, exponiert auf ihrem Hügel. Sie ist in Privatbesitz und kann daher nicht besucht werden. Aus der Spätphase der rheinischen Romanik stammt die 1220 bis 1240 errichtete katholische Pfarrkirche Sankt Viktor in Oberbreisig. Ihre Bauzeit und der Stil decken sich weitgehend mit Sankt Peter in Sinzig. Im Innern finden sich noch Fresken aus dem 14./15. Jahrhundert, die Ausstattung ist weitgehend barock.

Seinen Ursprung hat die Badestadt am Rhein in einer keltischen Befestigungsanlage (6. bis 2. Jahrhundert vor Christus). In der Römerzeit war unterhalb der Burg Rheineck die Grenze zwischen Ober- und Niedergermanien. 1374 verlieh Kaiser Karl IV. dem Ort Marktrechte, und seit 1970 darf sich Bad Breisig Stadt nennen.

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