Fitnessbereich bekommt neue Führung Fango-Abteilung ist auf dem Prüfstand

BAD NEUENAHR · Insolvenzverwalter Jens Lieser will die „leistungswirtschaftliche Optimierung“ der Aktiengesellschaft

 Der Fortbestand der Fango-Heilanwendungen der AGBN steht auf dem Prüfstand.

Der Fortbestand der Fango-Heilanwendungen der AGBN steht auf dem Prüfstand.

Foto: Martin Gausmann

Ihre Arbeit wurde hoch gelobt, ihr „unermüdliches Engagement“ besonders hervorgehoben. Trotzdem ist Daniela Konz als Leiterin des „Medical Fitnessstudios“ der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr (AGBN) sowie als Chefin der Abteilung „Physiotherapie“ mit sofortiger Wirkung „freigestellt“ worden. Auch Fango-Heilanwendungen soll es nach GA-Informationen nicht mehr geben. Damit würde dann ein besonderes Kapitel im Hause der früheren „Kur AG“ zu Ende gehen.

2008 wurde der Fitnessbereich im Thermal-Badehaus für rund 800.000 Euro auf einer Fläche von 650 Quadratmetern eingerichtet. Nur wenige Monate nach der Eröffnung nahm Daniela Konz dort ihre Tätigkeit auf. „Sie hat den Fitnessbereich zu einem der ersten Adressen in der Fitness-Region gemacht“, lobt die derzeitige kommissarische Geschäftsführung der AGBN auf einem Blatt Papier, das im Eingangsbereich des Badehauses hängt. Nach nunmehr acht Jahren soll dennoch zumindest für die 30-Jährige Schluss sein. Der offiziellen Mitteilung der AGBN-Verwaltung zufolge soll Guido di Carlo vorläufig die Leitung des Fitness-Studios übernehmen. Er betrieb in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen Frauen-Fitness-Club.

„Tatsache ist, dass im Zuge des Insolvenzverfahrens einzelne Abteilungen auf dem Prüfstand stehen. Ziel ist, dass die Abteilungen organisatorisch optimal aufgestellt werden, damit sie in Zukunft schwarze Zahlen schreiben können. Daher handelt es sich bei den einzelnen Personalmaßnahmen sowohl im Fitness-Studio als auch in der Abteilung Heilanwendungen/Fango um einen Teil der dringend erforderlichen Maßnahmen zur leistungswirtschaftlichen Optimierung der Abteilungen“, ließ Insolvenzverwalter Jens Lieser gestern auf GA-Anfrage mitteilen.

Auf die Frage, ob die AGBN zerstückelt und verschlankt werden soll, um sie „verkaufsreif“ zu machen, antwortete Lieser: „Es geht keinesfalls darum, die AG Bad Neuenahr zu zerstückeln oder sie für einen Investor verschlankt verkaufsreif zu machen.“ Es gehe Lieser auch nicht darum darum, ein „ganzheitliches Gesundheitskonzept“ zu zerschlagen. Stattdessen sollten die einzelnen Bereiche im Zuge einer Sanierung „optimal und profitabel aufgestellt werden“.

Wie ein Fortführungskonzept eines künftigen Investors aussehe und wo er die Schwerpunkte setzen werde, sei derzeit nicht absehbar. Ein Insolvenzverwalter habe nach einem Verkauf darauf keinen Einfluss. Zu etwaigen Verhandlungen mit interessierten Investoren könne Lieser wegen vereinbartem Stillschweigen nichts sagen.

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