Wasser im Ahrkreis Eiszeit zwischen der Stadt und dem Energieversorger EVM

BADNEUENAHR-AHRWEILER · Trinkwasserleitungsnetz soll in schlechtem Zustand übergeben worden sein. Gutachter ist eingeschaltet.

 Ein Streit um den Zustand der Trinkwasserleitungen, der Pumpen, Schieber und Schächte ist in der Kreisstadt entbrannt.

Ein Streit um den Zustand der Trinkwasserleitungen, der Pumpen, Schieber und Schächte ist in der Kreisstadt entbrannt.

Foto: dpa

Eiszeit herrscht derzeit zwischen der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Energieversorgung Mittelrhein (EVM). Grund: das Trinkwassernetz in der Kreisstadt. Die Kurstadt wirft dem Energieversorger vor, das Leitungsnetz nicht gepflegt, sondern vielmehr zum Jahresende 2014 in einem schlechten Zustand an die Stadt übergeben zu haben.

Bekanntlich betreibt die Stadt ihr Wasserleitungsnetz seit dem 1. Januar selbst. Zuvor war die EVM zuständig, der alle Rechte und Pflichten aus dem Wassergeschäft oblagen. So neben der Betriebsführung natürlich auch die Wartung der Leitungen. Die erstrecken sich über fast 230 Kilometer. Dazu gehören Schächte, Pumpen und Hochbehälter. Mit Übernahme der Betriebsführung in Eigenregie kündigte die Stadt gleichzeitig höhere Wasserpreise an. Bezahlten die Bad Neuenahr-Ahrweiler bislang 1,40 Euro pro Kubikmeter Wasser, so sollten es nach Stadtkalkulation zum 1. Januar 1,80 Euro sein. Schlussendlich beschloss der Rat dann aber eine Erhöhung auf 1,67 Euro.

Die Mängelklage der Stadt und den Vorwurf, man habe ihr marode Leitungen überlassen, versteht man bei der EVM nicht. Der Energieversorger teilte mit, dass alle Anlagen zum Jahreswechsel in einem einwandfreien Zustand übergeben worden sind. Nun soll ein Gutachter klären, wer Recht hat. Gegebenenfalls will die Stadt Schadenersatzansprüche geltend machen. "Auf Mängel haben wir im vergangenen Jahr gleich mehrfach hingewiesen. Insbesondere, als uns im Zuge der Trinkwasserverunreinigung im September Fotos vom Zustand des Netzes vorgelegt wurden", erklärte der zuständige Dezernent im Bad Neuenahrer Rathaus, Rainer Boes

Derzeit verhandeln die Ahrtal-Werke, die zu 51 Prozent der Kreisstadt gehören, mit der EVM über eine Übernahme des Gasnetzes.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort