Indonesisches Theater im Evangelischen Gemeindehaus Einblick in eine fremde Welt
BAD NEUENAHR · Die Zuschauer und Zuhörer tauchten in eine für sie fremde Welt ein: Im Evangelischen Gemeindehaus in Bad Neuenahr konnten sie zu Gast in Indonesien sein. "Frauen am Rande des Sees" lautete der Titel des Musik-Theaterstücks, das die Deutsch-Indonesische Gesellschaft (DIG) dort präsentierte.
Das eindrucksvolle Gastspiel des vierzehnköpfigen Ensembles war geprägt von Anmut und bildgewaltiger Inszenierung. Seit 1950 gibt es die Deutsch-Indonesische Gesellschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, in Deutschland ein differenziertes Bild Indonesiens zu vermitteln.
Auch wenn es sich bei Indonesien um den größten Archipel der Erde mit mehreren Tausend Inseln und rund 250 Millionen Einwohnern handelt, weiß man hier nur recht wenig über das Land und seine Kultur. Ziel der DIG ist es, mit einem breit gefächerten Programm möglichst viele Aspekte insbesondere der kulturellen Vielfalt des Landes aufzuzeigen. In Bad Neuenahr gelang dies vortrefflich.
Karl Mertes, Präsident der DIG, agierte geschickt als Simultanübersetzer, so dass das Publikum mühelos dem Geschehen auf der Bühne folgen konnte. Das indonesische Volk der Batak, das auf der Insel Sumatra lebt, steht im Mittelpunkt des Theaterstückes, das sich aus Musik, Tanz, Gesang und Erzählung zusammensetzt. Es geht um am Tobasee lebende Menschen.
Der See wird durch Industrieabfälle so verschmutzt, dass er kein Trinkwasser mehr spendet. Wasser ist Leben. Und das muss wegen des Raubbaus an der Natur teuer gekauft werden. Vorbei sind die Zeiten, in denen der Legende nach ein einsamer Fischer mit seiner Angel eine Gefährtin aus dem Wasser ziehen konnte.
Die Kostüme und die Anmut der Tänzerinnen erfreuten das Auge, die mit Flöte, Saiteninstrumenten und Percussion gelieferte Musik das Ohr. Anhaltender Applaus war der Lohn für die Darbietung des indonesischen Ensembles, das sich derzeit auf Deutschland-Tournee befindet.
