Sankt Lambertus in Kirchdaun Ein neuer Altar aus schwarzgeräucherter Eiche

KIRCHDAUN · Ein neuer Zelebrationsaltar bildet ab sofort den geistlichen Mittelpunkt der Pfarrkirche Sankt Lambertus in Kirchdaun. Weihbischof Jörg Michael Peters segnete den aus fast schwarzgeräuchertem Eichenholz gefertigten Altar am Kirmessonntag während eines gut besuchten Pontifikalamtes ein.

 Weihbischof Jörg Michael Peters segnet bei einem feierlichen Pontifikalamt den neuen Zelebrationsaltar von Sankt Lambertus ein.

Weihbischof Jörg Michael Peters segnet bei einem feierlichen Pontifikalamt den neuen Zelebrationsaltar von Sankt Lambertus ein.

Foto: Martin Gausmann

Konzelebranten waren Pfarrer Peter Dörrenbächer, Pfarrer im Ruhestand Herbert Retterath als ehemaliger Geistliche in Kirchdaun, sowie Kaplan Andreas Kern und Diakon Bert Flohe. Ursprünglich habe man vorgehabt, einen Steinaltar zu bauen, doch das hohe Eigengewicht hätte statische Probleme im Innenraum der Kirche ausgelöst, sagte Dörrenbächer.

Daher habe der Verwaltungsrat mit dem Vorsitzenden Ludwig Schäfer an der Spitze entschieden, einen Altar aus massivem Eichenholz einbauen zu lassen. Das dunkle Eichenholz als natürlich gewachsenes, würdiges Material finde seine Vorbilder bereits in der Ausstattung der Kirche, die am 14. Juni 1911 eingeweiht worden war. Auf dem stark gemusterten rot-beigen Boden des Chores hebe sich der neue Eichenholz-Altar gut ab, er werde als wichtigster liturgischer Ort seiner Mittelpunkt-Funktion gerecht.

Die als Intarsien eingelegten, schmalen goldenen Bänder veredelt das schlichte Holz. Auf der Seite der Mensa hin sind es zwölf, in Anlehnung an die Zahl der Apostel. Zur Gemeinde hin sind es 13, dem "Maß der Einswerdung mit Gott" entsprechend. Dörrenbächer fand, dass der neue Altar in seiner schlichten Form sehr zeitgemäß sei. Auch Weihbischof Peters zeigte sich beeindruckt von dem gelungenen Werk.

In seiner Predigt zum Markus-Evangelium (9, 30-37), bei dem Jesus seine Jünger auf dem Weg nach Jerusalem in Kapernaum auf seinen bevorstehenden Tod vorbereiten will, betonte der Weihbischof die Parallelen zur Jetztzeit. Damals hätten die Jünger den Gottessohn nicht verstanden, weil sie ihre eigenen Sorgen gehabt hätten, und auch heute noch kosteten die Alltagssorgen die Menschen viel Kraft. Man spüre Tag für Tag aufs Neue die Herausforderung.

Gerade angesichts von vielleicht einer Million Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen wollten, viele wegen politischer Verfolgung und von unvorstellbaren Gräueltaten traumatisiert, gelte es jedoch, über den Tag hinaus zu denken. Man müsse sich wohl darauf einstellen, dass dies keine Momentaufnahme sei, sondern zu einem Dauerzustand werden könne.

Doch angesichts dieser Herausforderungen hätten Manche schon Angst um ihren Status und stellten sich die Frage, was man abgeben und teilen könne und wolle. So gesehen seien die Jünger von damals nicht anders als der Durchschnitt der Menschen von heute. "Aber sie kapieren nicht, dass es keine unbeteiligten Zuschauer mehr geben kann. Jeder ist betroffen und muss sich für die Seite entscheiden, die er einnehmen will", so Weihbischof Peters.

Der Weihbischof dankte am Ende ganz besonders dem verstorbenen Spender Heinrich Söller, der die Einsegnung des von ihm gestifteten Zelebrationsaltars nicht mehr miterleben konnte, sowie seiner Familie.

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