Infoveranstaltung zum Gästebeitrag Ein J in "jMeldeschein" für "Jäste"

KREISSTADT · Sachlichkeit statt Emotionen. So könnte die Kurzformel für die Informationsveranstaltung zum Gästebeitrag lauten, die am Donnerstag im Rathaus der Kreisstadt über die Bühne ging.

 Die Gästekarte wird zum Stichtag 1. April in Bad Neuenahr verpflichtend eingeführt.

Die Gästekarte wird zum Stichtag 1. April in Bad Neuenahr verpflichtend eingeführt.

Foto: Martin Gausmann

Gut 120 Hoteliers, Pensionsbetreiber oder auch Zimmervermieter aus der ganzen Kreisstadt wollten sich darüber schlau machen, was sie ab dem 1. April erwartet. Das ist nämlich der Stichtag für die Einführung des Gästebeitrages respektive der Gästekarte. Verpflichtend betrifft das nach dem Kurortegesetz zunächst den Stadtteil Bad Neuenahr.

Mit der Umsetzung in den anderen Statteilen ist laut Stadtkämmerer Alfred Sebastian, nach der Änderung des Kommunalabgabengesetzes durch das Land zu rechnen. "Noch in diesem Jahr", war sich Sebastian sicher. Bis dahin können in den Stadtteilen die Gästekarten fakultativ angeboten werden.

Wenn sich ein Betrieb zum Beispiel in Ahrweiler dafür entscheide, gelte das aber dann für alle Gäste dieses Hauses, machte Bürgermeister Guido Orthen klar und ging auf die Frage von Hotelbetreiberin Iris Söller-Münch nach der rechtlichen Grundlage ein: "Sie haben dann einen Vertrag mit der Stadt.

Darauf können Sie sich gegenüber Ihren Gästen berufen." Auf ihren zwei Prozent Gebühren für die Kreditkarte werden allerdings diejenigen sitzen bleiben, die diese Zahlungsart akzeptieren. Das freute Marion Wenzel als Chefin des Hotel- und Gaststättenverbandes im Kreis durchaus nicht. Aber Orthen machte klar: "Es seht jedem frei, die Zahlungsart Kreditkarte zu akzeptieren."

Bei dem Gästebeitrag geht es um 2,50 Euro pro nicht-berufliche Übernachtung, Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren zahlen einen Euro. "Als Gegenwert winkt die Gästekarte mit freier ÖPNV-Benutzung im Kreisgebiet sowie zahlreichen Rabatten vom Hallen- und Freizeitbad Twin bis zur Römervilla und zum Bunkermuseum", erläuterte Andreas Wittpohl vom Stadt-Partner Ahrtal-Tourismus, der eine Begleitbroschüre herausgegeben hat. Beispiel: Mit Gästekarte kostet der Besuch der Twins einen Zwölfjährigen 50 Cent statt drei Euro. 2,50 Euro sind die durchschnittliche Ermäßigung.

Noch nicht klar ist, ob die web-gestützte Gästeerfassung und der Ausdruck der Gästekarte bis zum Stichtag möglich ist. "Wir hoffen, dass die Software pünktlich eintrifft", sagte Orthen und verwies darauf, dass notfalls am Anfang manuell erfasst werden müsse. Auch würden entsprechende Schulungen angeboten. Weshalb aber das Programn "jMeldeschein" heißt, darüber darf gerätselt werden. Das "j" könnte rheinisch für "Jäste" stehen.

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