Freibad in Bad Bodendorf Edelstahlbecken könnte Lösung fürs Thermalbad sein

BAD BODENDORF · Ständiges Flicken kann auf Dauer keine Lösung sein. Wie es mit dem Bad Bodendorfer Thermalbad, dessen gefliestes Becken aus dem Jahr 1986 stammt, weitergehen soll, darüber haben sich Sinziger Bürger und Politiker vor Ort den Kopf zerbrochen.

Kommenden Sonntag hat das Bad Bodendorfer Thermalfreibad zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet. Dann ist Winterpause bis Gründonnerstag. Zeit, die Schwimmbadpächter Frank Riffel und sein Team seit der Übernahme 2011 Jahr für Jahr in Renovierungsarbeiten stecken.

Denn das nostalgische Bad, das der Stadt Sinzig gehört, bringt es mittlerweile auf stolze 81 Jahre seit seiner Eröffnung. Jahre, in denen trotz fortwährender Erneuerungen der Zahn der Zeit an dem Thermalbad genagt hat. Doch hier können Riffel und die Stadt auf die „Freunde des Thermalfreibades Sinzig-Bad Bodendorf“ bauen.

Seit 2012 setzt sich der Verein für den Erhalt des historischen Thermalfreibades ein. In mehr als 3500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurden in den vergangenen Jahren neue, barrierefreie Dusch- und WC-Anlagen geschaffen. Die Filteranlage wurde saniert und überdacht, der Spielplatz saniert, die Außenanlagen, Kabinen und Blumenbeete gepflegt und renoviert sowie mehr als 50 000 Euro an Spendengeldern gesammelt.

Dringend erforderlich ist nun die Generalsanierung aller Becken. Allein für diese Maßnahme wird eine Investitionssumme von rund einer Million Euro erforderlich sein. Der Sinzig Stadtrat hat daher in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, an einem Förderprogramm des Bundes teilzunehmen. Dieses stellt einen Zuschuss von 45 Prozent in Aussicht.

Fliesenbecken habe durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren

Grund für die CDU-Ratsfraktion um Karl-Heinz Arzdorf, zu einem Ortstermin einzuladen. Dies als öffentliche Fraktionssitzung gemeinsam mit Vertretern des Fördervereins und Bürgern. Auch deshalb war Klaus Hahn von den Grünen dabei: „Hier gibt es Informationen. Ich will schließlich wissen, worüber wir im Rat abstimmen.“ Den Teilnehmern machte Frank Riffel klar, woher die hohe Summe von einer Million Euro für die Badsanierung kommt. „Nach jedem Winter müssen wir das Becken sanieren. Fliesen sind unterspült, fallen ab“, sagt Riffel, der mit seinem Team und einem Fliesenleger als freiwilligem Helfer seit Jahren quadratmeterweise Fliesen austauscht, damit in der Saison alles funktioniert. „Allein im vergangenen Frühjahr haben wir 200 Platten getauscht“, sagte Riffel. Und rechnete vor, dass, wenn die Arbeit nicht ehrenamtlich geleistet worden wäre, da schnell ein fünfstelliger Betrag auf die Stadt als Eigentümer zugekommen wäre.

Ein Fliesenbecken habe eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren. Das aktuelle Becken stamme von 1986 und habe diese also längst überschritten. Das ständige Flicken könne auf Dauer keine Lösung mehr sein, macht Riffel klar. Alternativen wie ein Kunststoffeinsatz oder ein Folienbelag für das Becken gebe es zwar, seien aber anfällig und würden auch von den Gesundheitsbehörden kritisch gesehen. Teuerste, aber beste Lösung für Bad Bodendorf sei ein Edelstahlbecken inklusive neuer Installationen. Dafür sei der Betrag dann zwar siebenstellig, es entstünden aber keine Folgekosten, so Riffel. Schützenhilfe bekam der Badpächter von Mitgliedern des Fördervereins: „Wir haben uns das Edelstahlbecken in Lahnstein angesehen. Das ist 20 Jahre alt und sieht aus wie neu. Die Lahnsteiner sind voll des Lobes.“

Lob von Arzdorf und CDU-Chef Franz Hermann Deres gab es denn auch für das Engagement des Fördervereins und Riffels Team. Aber die Bitte um Verständnis, dass man vor einer Generalsanierung die Zusage von Fördermitteln haben müsse. Auch denke das Land über einen neuen Fördertopf für Schwimmbäder nach, es könne also noch etwas dauern, aber es sei eine zusätzliche Chance.

Frank Riffel kündigte darob geduldiges Warten an: „Ich bin schließlich erst 57.“

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