Zustand des Waldes Die Bäume im Ahrkreis haben 2018 gelitten

KREIS AHRWEILER · Die Waldbewirtschaftung im Ahrkreis war in diesem Jahr geprägt von Sturm- und Käferholzaufarbeitung. Der Preis ist um bis zu 40 Prozent gefallen.

 Forstwirt Werner Sonntag kontrolliert bei der Aufarbeitung von Käferholz im Stadtwald Adenau die Rinde auf Entwicklungsstadien des Buchdruckers.

Forstwirt Werner Sonntag kontrolliert bei der Aufarbeitung von Käferholz im Stadtwald Adenau die Rinde auf Entwicklungsstadien des Buchdruckers.

Foto: Ebi

2018 war kein gutes Jahr für den Wald im Kreis Ahrweiler. Die beiden Stürme Burglind und Friederike warfen gleich zu Jahresbeginn rund 20.000 Festmeter Holz, überwiegend Fichtenstammholz, aus dem Staats-, Gemeinde- und Privatwald im Kreis Ahrweiler auf den Boden. Die Aufarbeitung und Vermarktung dieser Hölzer prägten so das erste Halbjahr. „Die Märkte waren da schon überflutet mit Windwurfhölzern aus den Hauptschadensgebieten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen“, berichtet Forstamtsleiter Winand Schmitz aus Adenau. „Und dann kam es nach dem trockenen und heißen Sommer aber noch dicker.“

Ab August zeigten sich die ersten Befallsherde der Borkenkäfer. „Buchdrucker und Kupferstecher hatten optimale Entwicklungsbedingungen und bei den geschwächten Fichten leichte Beute“, lautete die Diagnose. „Bis zum Jahresende waren schon mehr als 30.000 Festmeter des Käferholzes aufgearbeitet, und es geht kontinuierlich weiter im neuen Jahr“, so Schmitz.

Preisabschlag bei krankhaftem Holz

Der Preisverfall sei besonders schmerzhaft, da für das beeinträchtigte Holz bis zu 40 Prozent des Frischholzpreises als Preisabschlag von den Kunden eingefordert würden. Nur der hohe Anteil von beschädigtem Holz (Windwurf, Schädlinge) habe den kommunalen Forstetats 2018 die Überschüsse beschert. „In der Summe bleiben für die Gemeinden des Forstamtes von Adenau bis Dernau rund 600.000 Euro übrig – aber der Substanzverlust im Wald ist überproportional hoch“, sagt Winand Schmitz. „Und es steht zu befürchten, dass es 2019 so weitergeht, da solche Insektenmassenvermehrungen regelmäßig andauern.“

Deshalb hat das Forstamt Adenau den Waldbesitzern für 2019 Planvorschläge unterbreitet, die sich auf die Aufarbeitung des kommenden Käferholzes konzentrieren und nicht auf dem Einschlag von Frischholz basieren. Der Wunsch des Forstamtsleiters für 2019: „Ein feuchter, wechselhafter Winter, der den Käfern in Form von Pilzbefall stark zusetzt, und bloß kein Sturm.“

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