Auftritt in Lantershofen Comedian Marek Fis nimmt Europa aufs Korn

LANTERSHOFEN · Das hatte Comedian Marek Fis wohl auch noch nicht erlebt, dass man sein Programm "Baustelle Europa" an einem Ort so authentisch umzusetzen weiß wie am Donnerstag in Lantershofen. Weil aus dem dortigen Winzerverein der Gastronomie-Pächter am Wochenende zuvor ausgezogen war, war auch sämtliche Dekoration aus dem Saal verschwunden. Personal in Warnwesten und abgesperrte Bereiche rundeten das Bild ab.

 "Ein Pole packt aus": Marek Fis in Lantershofen.

"Ein Pole packt aus": Marek Fis in Lantershofen.

Foto: Gausmann

"Aber wir haben es in guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Grafschaft geschafft, dass die Veranstaltung hier stattfinden kann, da kam uns das Thema Baustelle gerade recht", freute sich Thomas Weber von der Kleinkunstbühne Lantershofen. Künftig will sich nun ein Kulturverein um das Programm der Kleinkunstbühne kümmern, für das für 2014 bislang lediglich vier Comedy-Veranstaltungen gebucht sind.

Und da nicht die Dekoration, sondern der Künstler entscheidend ist, nahmen es die meist jungen Besucher im Winzerverein mit Humor. Auf der Bühne erlebten sie einen Comedian, der mit jedem Satz unter Beweis stellte, warum er zu den derzeit meistgefragten Künstlern in den Fernseh-Comedy-Shows gehört. Der polnische Comedian nahm mit bestem polnischem Akzent so ziemlich alles um sich herum auf die berühmte Schippe, längst nicht nur, wie angekündigt, die Osteuropäer. Gelächter über seinen Akzent konterte er: "Warum lachen Sie? Sie kommen aus Rheinland-Pfalz und können auch kein richtiges Deutsch."

Dann die Frage: "Wie kann man sich hier in die erste Reihe setzen? Das ist wie Christ sein im Irak." Und seinen Kollegen Mario Barth veräppelnd, stellte er klar: "Es gab bisher drei Typen, die das Berliner Olympiastadion gefüllt haben: Onkel Adolf (gemeint war Hitler), euer komischer Papst Benedikt und dieser Mario Barth" - letzteren verstand Fis glänzend zu imitieren. Das Fett weg bekamen aber auch aktuell im Fokus stehende Persönlichkeiten: "Ich hab' bei ?Wer-Wird-Zloty-Millionär? meinen Telefonjoker Waldemar Hartmann gefragt, welches Land noch nie einen Weltkrieg angezettelt hat und die falsche Antwort war ?Deutschland?."

Und noch eins stellte er klar: "Wenn Reiner Calmund 20 Kilo abnimmt, ist das, als würde man eine Seite aus dem Telefonbuch reißen." Die Zuhörer auf der Lantershofener Kleinkunstbühne kamen bei den Sprüchen des Mannes mit "Gesicht und Figur fürs Radio", der in Polen das "Lukas-Podolski-Gymnasium" besucht hatte, kaum aus dem Lachen heraus. Und dass es nach zwei Stunden Programm auch noch eine Autogrammstunde mit Marek Fis gab, rundete den gelungenen Comedy-Abend ab.

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