Abfall im Kreis Ahrweiler Bürger müssen Müll besser trennen

KREIS AHRWEILER · Kreistag in Ahrweiler beschließt Änderungen beim Abfallwirtschaftskonzept. Die Müllgebühren bleiben unverändert und das Altpapier wird jetzt vergütet.

 Vorerst bleiben die Müllgebühren im Kreis Ahrweiler stabil. Mit einer eventuellen Erhöhung will sich der Kreistag frühestens im Herbst befassen.

Vorerst bleiben die Müllgebühren im Kreis Ahrweiler stabil. Mit einer eventuellen Erhöhung will sich der Kreistag frühestens im Herbst befassen.

Foto: Martin Gausmann

Der Kreistag hat am Freitag eine umfassende Änderung des Abfallwirtschaftskonzeptes beschlossen. Es wird zum 1. Januar 2018 ein neues Gebührensystem geben, zudem sollen zusätzliche Leistungen angeboten werden. „Bewährtes bleibt, Neues kommt“, so Landrat Jürgen Pföhler. So wird es ab dem nächsten Jahr Vergütungen für das Altpapier geben, die „Pflegetonne“ wird eingeführt, die Biotonne wird häufiger geleert und ein Express-Service für Sperrmüll und eine Mülltonnenwäsche sollen angeboten werden.

Die Inhalte der grauen Tonne für „Reststoffe“ hingegen sollen nur noch einmal im Monat abgeholt und entsorgt werden. Ob es zu einer Anhebung der Müllgebühren kommt, bleibt noch abzuwarten: Hierüber will der Kreistag erst im Herbst befinden.

Seit 17 Jahren befinden sich die Müllgebühren im Kreis Ahrweiler bei ansonsten um 27 Prozent gestiegenen Lebenshaltungskosten auf unverändertem Niveau. Das soll – wenn möglich – auch so bleiben, erklärte Landrat Jürgen Pföhler. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass die rund 65 000 Haushalte im Landkreis mitziehen.

Beispielsweise im Bereich der Mülltrennung. „Der Abfallwirtschaftsbetrieb kann die Gebührenstabilität beim Müll langfristig nur gemeinsam mit den Bürgern erreichen, wenn nämlich die Restabfallmenge aus der grauen Tonne sinkt und die Inhalte in der richtigen Tonne landen“, so Pföhler.

Denn die grauen Restmülltonnen enthielten im Durchschnitt 25 Prozent Bioabfälle sowie 15 Prozent Altpapier und Verpackungen. Zugleich blieben 30 Prozent des Inhalts der Restabfalltonnen leer und damit ungenutzt. Diese Ergebnisse legten die Konsequenz nah: Eine zweiwöchentliche Abfuhr des Restmülls sei nicht notwendig, wenn richtig sortiert werde. Die Kosten könnten entsprechend eingespart werden.

Die Entsorgungsgebühren sollen pro Haushalt individuell gestaffelt werden. Wer seinen Restmüll für die graue Tonne sorgfältig trennt, kann – so Landrat Pföhler – seine Gebühren positiv beeinflussen. Die Restmüllabfuhr wird nämlich auf eine kostengünstigere Vier-Wochen-Leerung der grauen Tonne umgestellt. Wem das nicht ausreicht, kann eine größere Mülltonne bestellen, muss sie aber auch bezahlen, wobei der Bürger nur dann für den Restmüll zur Kasse gebeten wird, wenn die graue Tonne zur Leerung an die Straße gestellt wird.

„Die Abfallwirtschaft ändert sich seit Jahren“, führte Jürgen Pföhler aus. So sei beispielsweise Altpapier ein wertvoller Rohstoff auf dem internationalen Papiermarkt. Davon könnten die Haushalte im Landkreis profitieren. Pföhler: „Ab 2018 wird der Abfallwirtschaftsbetrieb die Erlöse, die er vom Verkauf erhält, kilogenau an die Bürger rückvergüten.“ Dazu werden die blauen Papiertonnen am Müllfahrzeug gewogen und über einen Chip an der Tonne dem Grundstück zugeordnet und abgerechnet.

Neu ist die sogenannte „Pflegetonne“, die es bei Bedarf gibt. Sie ist gedacht für Familien mit Kleinkindern (Windeln) und pflegebedürftigen Menschen. Änderungen gibt es auch bei den Biotonnen: Die wöchentliche Sammlung wird um zwei Monate ausgedehnt, und zwar von April bis Oktober. Damit wird der Entsorgungsmehrbedarf für Grünschnitt sowie für alle Speise- und Küchenabfälle auf die gesamte Vegetationsperiode erweitert.

Die neue Abfallgebühr ab 2018 hat vier Bestandteile: Die Basisgebühr (wie bisher gestaffelt nach Haushaltsgröße und unterschieden nach Biotonnen-Nutzern und Eigenkompostieren), die sechs Mindestleerungen der Restabfalltonne (gestaffelt nach Tonnengröße), die zusätzlichen Leerungen der Restabfalltonne und gegebenenfalls der Pflegetonne (nach Anzahl der Leerungen und gestaffelt nach Tonnengröße), sowie die Rückvergütung für Altpapier in der blauen Tonne (nach Kilogramm).

Im Sommer soll mit dem Austausch der bis zu 25 Jahre alten grauen und braunen Mülltonnen im Kreis begonnen werden, nicht zuletzt, weil der Entsorgungsvertrag mit der Firma Remondis am Jahresende ausläuft. Die bisher gemieteten Mülltonnen werden durch kreiseigene Gefäße ersetzt.

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