Tollkühne Piloten auf Miniflitzern Bobbycar-Rennen in Remagen

BANDORF · Vom Dreikäsehoch bis zum ausgewachsenen Haudegen reichte die Bandbreite der tollkühnen Piloten, die sich am Sonntag mit ihren Miniflitzern mutig die Piste am Bandorfer „Einsfeldweg“ hinunterstürzten.

 Bandorfer Bobbycar-Meisterschaften: Famke Honigmann gibt so richtig Gas.

Bandorfer Bobbycar-Meisterschaften: Famke Honigmann gibt so richtig Gas.

Foto: Martin Gausmann

Die Fraueninitiative Bandorf hatte zur neunten Auflage der offenen Bandorfer Bobbycar-Meisterschaften eingeladen. 35 Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten sich in die Meldelisten eingetragen, um sich in vier Altersklassen zu messen.

Streckenposten und Strohballen

Sie alle waren fest entschlossen, mit insgesamt drei rasanten Fahrten einen der blank polierten Siegerpokale oder eine der für zweite und dritte Plätze vergebenen Medaillen zu ergattern. Im Zielbereich sorgten 40 Strohballen dafür, dass missglückte Bremsversuche nicht allzu unsanft endeten. Zudem garantierten 14 Helfer und Streckenposten einen reibungslosen Ablauf der Wettfahrten.

Und dass die Veranstalter nicht ohne Grund gefordert hatten, die aus Helm sowie Ellbogen- und Knieschoner bestehende Schutzausrüstung anzulegen, zeigte sich bereits beim Training. Da machte sich das ein oder andere Rad selbstständig, und so manche Schussfahrt endete auf dem Hosenboden. Aber bis auf kleinere Schürfwunden hatten die DRK-Helfer keine größeren Blessuren zu versorgen.

Ole Spohner war nicht zu schlagen

„Um die Geschwindigkeit zu begrenzen, haben wir statt drei diesmal vier Schikanen aufgebaut“, erklärte Rennleiterin Regine Spohner, die nach mehrjähriger Pause auch selbst wieder in der Ü 16-Klasse an den Start gegangen war. Dass sie nichts verlernt hatte, zeigte sie mit einer wilden Fahrt. Die 180 Meter lange Strecke bewältigte sie in gut 37 Sekunden. Schneller waren nur Nancy Klattenhoff (34 Sekunden) und die Siegerin Eileen Hebecker (32 Sekunden). Sohn Ole Spohner war in der Klasse der Elf- bis 16-Jährigen erneut nicht zu schlagen und holte seinen dritten Sieg in Folge.

Wie ein Profi stolzierte Jan Ebenhöh durchs Fahrerlager. Der Nachwuchspilot bekam zu seinem vierten Geburtstag einen Brustpanzer mit Schulter- und Ellbogenschutz. Der junge Mann in der Ritterrüstung bewies eindrucksvoll, dass er auch auf der Piste einiges zu bieten hat. Mit weit aufgerissenen Augen und einem breiten Grinsen raste er nach 21,4 Sekunden durchs Ziel und distanzierte Norik Fischer um sieben und Luca Schumacher gar um 17 Sekunden.

Nach dem dritten Platz im Vorjahr hatte sich der kleine Mann den Sieg der Drei- bis Fünfjährigen redlich verdient. Dagegen hatte sein Vater Ingo, der nach seinen Siegen 2014 und 2016 als Favorit gehandelt wurde, in diesem Jahr seinen Meister gefunden. Der Kroate Nikola Sacer, der erst seit drei Wochen in Oberwinter lebt, rollte nach 26,51 Sekunden ins Ziel und verwies Ingo Ebenhöh (27,94) und Mathias Hebecker (29,66) auf die Plätze.

Goldenes Lenkrad für den Sieger

Die Konkurrenz der drei- bis fünfjährigen Mädchen gewann Lena-Marie Wessels. In der Klasse der sechs- bis zehnjährigen Nachwuchsfahrerinnen lieferte sich Johanna Mohnkern ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Geschwisterpaar Helen und Mascha Grunert. Am Ende hatte sie um eine halbe Sekunde die Nase vorn. Bei den sechs- bis zehnjährigen Jungs steuerte Alexander Reisdorff sein Bobby Car am schnellsten über den holprigen Asphalt. Auf den Plätzen folgten Niklas Scheil und Leonard Bredel. Auf der Strecke hatte der Dresdner Sascha Kaiser in der Ü 16-Klasse keine Chance. Dafür durfte er sich über das goldene Lenkrad freuen, das in diesem Jahr erstmals für die weiteste Anreise vergeben wurde.

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