Hospizarbeit Bischof beeindruckt von Hospizverein in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Der Trierer Bischof Stephan Ackermann informiert sich in Bad Neuenahr über die Arbeit der Sterbebegleiter. Es gab sehr persönliche Gespräche und gemeinsame Gebete.

 Bischof Ackermann traf sich in Bad Neuenahr mit den ehrenamtlichen Hospizhelfern.

Bischof Ackermann traf sich in Bad Neuenahr mit den ehrenamtlichen Hospizhelfern.

Foto: Hans-Jürgen Vollrath

Bischof Stephan Ackermann nahm sich viel Zeit – und zeigte sich beeindruckt: Im Ahrtal informierte er sich über die Arbeit im Hospiz. Beim Rundgang erläuterte die Hospiz- und Pflegedienstleitung Yasmin Brost den Alltag und das Begleitungskonzept der stationären Einrichtung für zehn Hospizgäste und deren Angehörige.

Der Trierer Bischof zeigte sich schnell angetan von der Vernetzung und Offenheit des Hauses. Das einerseits immer wieder zu Ausstellungen und Vorträgen einlädt und andererseits mit seinen Mitarbeitern auch in die Region geht, etwa in Schulen, Rathäuser und Altenpflegeeinrichtungen. Beeindruckt war er besonders davon, dass mehr als 80 ehrenamtliche Hospizbegleiter im gesamten Kreis Ahrweiler tätig sind und in intensiven Kursen darauf vorbereitet werden.

Seelsorge im Hospiz ist ein freies Angebot

Ackermann suchte einzelne Hospizgäste in ihren Zimmern zum teilweise sehr persönlichen Gespräch und gemeinsamen Gebet auf. Am anschließenden Gespräch nahmen die Gesellschaftervertreter Schwester Marianne Meyer von der Marienhaus Holding und Johanna Will-Armstrong von den Bodelschwinghschen Stiftungen, Ulrike Dobrowolny, Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr teil, sowie die katholische Seelsorgerin Nicole Schumacher und weitere ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter der Hospizarbeit.

Besonders interessierten den Bischof die ökumenische Trägerstruktur des Hauses und die Seelsorge im Hospiz. Nicole Schumacher stellte dar, wie die Seelsorger auf die Hospizgäste zugehen, wie sie Andachten und Gedenkfeiern gestalten. „Seelsorge im Hospiz ist ein freies Angebot, das niemandem aufgezwungen wird“, betonten die Verantwortlichen. Der Bedarf nach Seelsorge sei zunehmend hoch. Auch Menschen, die den Bezug zur Kirche verloren hätten, suchten oft nach dem Sinn des Lebens und stellten die Frage nach dem, was nach dem Tod komme.

Es gibt große Offenheit für jeden Menschen

Geprägt sei die Arbeit des Hospizes durch Christlichkeit als Wertehaltung, erklärte Ulrike Dobrowolny. Dies zeige sich in einer großen Offenheit für jeden Menschen, der sich er hospizlichen Arbeit anvertraue – unabhängig der Weltanschauung.

Ackermann sprach sich für eine in ethischen Fragen ähnlich klare Positionierung aller kirchlichen Einrichtungen im Bistum Trier aus. Sei es bei der Gesundheitsversorgung oder der Altenhilfe. Daher habe er ein bistumsweites Projekt angestoßen, „damit wir sagen können: Bei uns gibt es Grundstandards, die wir nicht unterschreiten. Auch um deutlich zu machen, was wir selbst einbringen. Wir erheben nicht nur den Zeigefinger gegenüber der Politik und Kostenträger, sondern machen uns selber auf den Weg“.

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