Funkstille im Hotel Bad Neuenahrer Tagungsstätte ärgert sich über Netzbetreiber
BAD NEUENAHR · Hotelier Günter Uhl ist sauer. Acht Tage lang, so der Inhaber des in der Innenstadt gelegenen Hotels Krupp, sei sein Haus telefonisch nur noch über Umwege zu erreichen gewesen, da der Netzbetreiber Vodafone offenkundig Probleme mit dem Leitungsfestnetz habe.
Nicht nur die fehlende Erreichbarkeit bereitete dem Unternehmer Sorgen: "Unsere Sicherheitseinrichtungen sowie die Kartenzahlung, die über die Telefonleitung geschaltet ist, funktionieren nicht." Seit Mittwochabend gibt es Entwarnung: Die Telefonanlage funktioniert wieder.
Nachdem der General-Anzeiger wenige Stunden zuvor Anfragen an Vodafone gerichtet hatte, ging plötzlich alles ganz schnell. Vodafone sagte eine Entschuldigung beim Hotelier und eine Entschädigung zu. Die Fehlersuche sei außerordentlich schwierig gewesen.
Montag und Dienstag vergangene Woche begannen die Störungen, berichtet Uhl. Zunächst sei man per Mobilfunk nicht mehr zu erreichen gewesen, dann habe es "Aussetzer" im Festnetz gegeben. "Seit Mittwoch haben wir den Totalausfall des Festnetzes und im Mobilfunk", so der Unternehmer kurz vor der nun erfolgten Reparatur.
Ein Ärgernis auch für die Gäste des Tagungshotels, die in ihren Zimmern nicht mehr angewählt werden konnten. Mit einer in der vergangenen Woche von Vodafone eingerichteten Umleitung auf ein privates Handy hatte man sich beholfen. Uhl: "Der Zustand war untragbar." Viele Gespräche seien verloren gegangen, da das Anrufaufkommen auf einem einzigen Endgerät enorm gewesen sei.
Natürlich habe man sich beim Netzbetreiber beschwert und um Fehlerbehebung gebeten. "Bis fünf Mal am Tag habe ich in den ersten Tagen bei Vodafone angerufen, gemailt und gefaxt, viel Zeit in der Wartschleife verbracht und mich fürchterlich aufgeregt. Nicht ein einziges Mal wurde ich zurückgerufen. Auch gab es keine schriftliche Reaktion", berichtete der aufgebrachte Hotelier. In den vergangenen Tagen habe er täglich frühmorgens und spätabends bei der Hotline angerufen, um sich nach dem Stand der Reparatur zu erkundigen.
Uhl wurde nach eigener Auskunft lediglich damit vertröstet, dass die Techniker damit beschäftigt seien, den Fehler zu beheben. Auch hat sich Günter Uhl an den Vorstand des Netzbetreibers gewandt. Eine Antwort hat er nicht bekommen. "Mich ärgerte am meisten, dass ich am langen Arm zu verhungern drohte, mein Geschäft Schaden nahm, die Sicherheit nicht gewährleistet war und die Dienstleistung in meinem Hotel litt", fasste Uhl zusammen.
Vodafone erklärte auf Anfrage des GA am Mittwochmorgen: "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung des Problems." Das hatte dann Erfolg. Wenige Stunden später meldete Günter Uhl, dass seine Telefonanlage wieder funktioniere. "Das Martyrium der vergangenen acht Tage hätte ich mir und meinen Mitarbeitern gerne erspart."
