Sankt Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler Ahrweiler Schützen feiern Fronleichnam

AHRWEILER · Fronleichnam ist der höchste Feiertag der Ahrweiler Schützen. Willi Busch zum Ehrenhauptmann ernannt. Hochsommerliches Wetter sorgte dazu für eine Vielzahl von Gästen in der Stadt.

„Am Fronleichnamsfest berühren sich Himmel und Erde“, so drückte es Jürgen Knieps, Hauptmann der Sankt Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler aus. Was er meinte: Die enge Verbindung von christlichem Glauben und irdischem Frohsein, die an diesem Tag in Ahrweiler erlebt werden kann. Knieps leitete am Donnerstagnachmittag einen Festkommers seiner Schützen voller Ehrungen und Überraschungen.

Da war der kirchliche Part des Fronleichnamsfestes bereits beendet, das in aller Herrgottsfrühe mit lauten Böllerschüssen und der Reveille, dem sogenannten Weckruf, begonnen hatte. Es begann für die Schützen ein langer Tag, denn traditionell gaben die Schützen bei der Fronleichnamsprozession dem Allerheiligsten das Ehrengeleit mit Salut an den vier Altären vor den Stadttoren. Hochsommerliches Wetter sorgte dazu für eine Vielzahl von Gästen in der Stadt.

Nach dem Schlusssegen in Sankt Laurentius am Mittag ging auf dem Markt das Zeremoniell der Schützen weiter. Bürger, Junggesellen und Aloisius-Jugend bildeten eine große Front, die drei Majestäten der Gesellschaften, Peter Diewald (Bürgerschützen), Lars Angsten (Junggesellen-Schützen) und Martin Graf (Aloisius-Jugend) schritten diese unter den Klängen des Präsentiermarsches ab. Dem dreifachen Doppel-Salut auf Vaterland, Vaterstadt und Majestäten folgte die Parade der fünf angetretenen Junggesellenzüge aus Ahr-, Nieder- und Oberhut, Walporzheim und Bachem. Eine Jury bewertete das Auftreten der Züge. Am heutigen Samstagabend wird zum Abschluss des Schützenballs im Festzelt an der Feuerwehr der Sieger gekürt.

Stehender Applaus für Hans-Georg Klein

Während die Junggesellen am Nachmittag nach Bachem weiterzogen, um auch dort ihre neue Majestät vorzustellen, trafen sich die Bürgerschützen zum Kommers. Dort gab es schon nach wenigen Minuten stehenden Applaus für Hans-Georg Klein für seine 30-jährige Tätigkeit als Vorsitzender und Vize der Aloisius-Jugend. Deren Vorsitzender, Peter Terporten, hatte den Rahmen des Kommers bewusst gewählt, um Klein den Dank aller Schützen auszusprechen.

Hauptmann Jürgen Knieps gratulierte dem neuen Bürgerschützenkönig Peter Diewald derweil nicht nur zu dessen Königsschuss (der GA berichtete), sondern auch zur Wahl zum kreisstädtischen Beigeordneten drei Tage zuvor. Diewald machte im Gegenzug klar, dass die Königswürde der emotionalste Augenblick der Woche gewesen sei und er sich, wenn auch spät, den „Traum eines jeden Ahrweiler Jungen“ erfüllt habe.

Diewalds Vorgänger, Willi Busch, wurde dann eine besondere Ehrung zuteil. Busch habe in der Zeit seines Wirkens als Zugführer, Hauptmann und Majestät die Demokratisierung der Bürgerschützen vorangetrieben, die erste Wahl eines Hauptmanns durch die Mitglieder ermöglicht und „für einen enormen Mitgliederzuwachs gesorgt“, so Hauptmann Knieps. Herausragend seien in dieser Zeit das Bundesschützenfest 2007 mit 40 000 Gästen und die Einrichtung des „Hauses der Schützen“ gewesen. Knieps ernannte seinen Vorgänger zum Ehrenhauptmann.

Pastor Jörg Meyrer blickte noch einmal auf den Historischen Trinkzug zurück, an dem er wegen des Regens den Stand des Pfarrhauses in die Laurentiuskirche verlegt habe. „Wir haben lange überlegt und dann haben wir das gemacht“, forderte Meyrer die Schützen auf, über ihr Erlebtes am „Altärchen“ im Gotteshaus zu berichten.

2019: Goldjubiläum des Zusammenschlusses von Ahrweiler und Bad Neuenahr

Bürgermeister Guido Orthen wies schließlich auf ein kommendes Fest im Jahr 2019 hin, nämlich das Goldjubiläum des Zusammenschlusses von Ahrweiler und Bad Neuenahr. Orthen bat die Schützen, aus diesem Anlass im Bad Neuenahrer Kurpark den Großen Zapfenstreich aufzuführen.

Am späteren Nachmittag präsentierten sich die Schützen noch einmal bei einem Umzug durch die Ahrweiler Altstadt, ehe sie sich in ihre Quartiere zurückzogen. Ein langer Tag ging zu Ende und ein weiterer stand bevor.

Denn am Freitag gingen die Feiern weiter. Am Nachmittag zogen die Züge einmal mehr auf: Festhochamt, Gefallenenehrung. Ob es am Abend die Parade geben werde, sollte wegen des Dauerregens kurzfristig entscheiden werden. Am Abend folgte der Schützenball im Bürgerzentrum nebst Dankeszug.

Der heutige Samstag steht ganz im Zeichen der Junggesellen-Schützen. Nach dem Kirchgang stehen Festkommers, später Paraden und am Abend Tanz mit Live-Musik im Festzelt hinter der Feuerwehr am Ahrtor an.

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