Freibad in Bad Bodendorf Verein spendet 50.000 Euro fürs Thermalfreibad

BAD BODENDORF · Eine Resolution soll auf die behutsame Modernisierung des 1937 eröffneten Nostalgiebades in Bad Bodendorf aufmerksam machen. Ein 500 Mitglieder starker Verein sammelt unermüdlich Spenden.

 Winterarbeit im Themalfreibad: Fliesen austauschen.

Winterarbeit im Themalfreibad: Fliesen austauschen.

Foto: Martin Gausmann

Jeden Winter dasselbe Prozedere: Im Bad Bodendorfer Thermalfreibad werden Fliesen ausgetauscht, denen der Frost zugesetzt hat. Das macht das Team von Schwimmbad-Pächter Frank Riffel selbst. Mit fachkundiger Unterstützung. „So haben wir allein im vergangenen Jahr der Stadt Sinzig Ausgaben in Höhe von 15.000 Euro gespart“, sagte Riffel am Dienstagabend bei der Hauptversammlung der Freunde des Thermalfreibades.

Diese haben sich vor sieben Jahren als Verein zusammengeschlossen und zählen mittlerweile mehr als 500 Mitglieder. Sie kommen nicht nur aus Bad Bodendorf, sondern auch aus dem Köln/Bonner-Raum, aber auch aus den Niederlanden, von der britischen Insel und sogar aus Brasilien werden Mitgliedsbeiträge überwiesen.

Alle haben unter Führung von Hans Diedenhofen ein großes Ziel: Den Erhalt und die behutsame Modernisierung des am 20. Juni 1937 eröffneten Nostalgiebades.

Dafür haben die Mitglieder seit der Saison 2013 insgesamt 4000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in das Bad gesteckt und unermüdlich Spenden gesammelt. „Bislang haben wir der Stadt Sinzig zweckgebunden für die Modernisierung des Bades 50.000 Euro übergeben“, sagte Diedenhofen in der Mitgliederversammlung. Die Badfreunde beschlossen einstimmig eine Resolution in Richtung des Sinziger Stadtrates, die die Ziele und das Engagement des Vereins darlegt. Darin heißt es unter anderem: „Die mehr als 500 Freunde des Thermalfreibades setzen auch in Zukunft auf das Engagement und die gute Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen der Stadt.“

Pendant in Lahnstein dient als Muster

Letzteres insbesondere mit Blick auf ein Großprojekt. Denn der größte Wunsch von Bad-Pächter Frank Riffel und der Truppe um Hans Diedenhofen ist ein Edelstahlbecken. „Eine teuere, aber zukunftsträchtige Lösung“, hatte es dazu im vergangenen Jahr bereits bei einem Ortstermin geheißen. Als Muster für Bad Bodendorf dient in Sachen Edelstahlbecken das Pendant in Lahnstein, das die Thermalbad-Freunde im vergangenen Jahr besichtigt und als Ideallösung befunden haben.

Aktuell sondiert die Stadtverwaltung, wie es für ein solches Becken mit Zuschüssen aus Mainz aussehen könnte. Dazu ließ Carsten Lohre als neuer Geschäftsführer der städtischen Bad Bodendorf Kurbad GmbH via Diedenhofen der Versammlung mitteilen, dass – egal wie wie eine Antwort aus der Landeshauptstadt auch laute –, die Stadt Sinzig noch in diesem Jahr eine Kostenermittlung für ein Edelstahlbecken in Auftrag gebe.

Für den Vorsitzenden ist das bereits fast die halbe Miete. „Dann könnten wir uns vielleicht 2021 schon über ein neues Becken freuen“, sagte er den weit mehr als 50 anwesenden Mitgliedern, und kündigte an: „Wir wollen unsere Spendensammlung noch intensivieren.“

Um den Kommunalpolitikern zu zeigen, worauf es bei der Modernisierung ankommt, lädt der Verein gemeinsam mit Frank Riffel den kompletten Stadtrat für Donnerstag, 28. März, in das Freibad ein.

Eine wichtige Botschaft hatte Riffel indes für die Badegäste: „Öffnungszeiten und Preise bleiben stabil.“ Das Thermalfreibad öffnet traditionell an Gründonnerstag seine Pforten.

Auch in der neue Saison will Riffel mit dem Verein die Aktion „Rettet das Seepferdchen“ fortsetzen. Soll heißen: Das Bad bietet Schwimmunterricht für Schulkinder an. Laut Riffel gibt es bereits Anfragen der Grundschulen Sinzig und Bad Bodendorf.

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