Weindorf Mayschoß Umlagen machen Mayschoß das Leben schwer

MAYSCHOSS · Auf Rosen gebettet sieht anders aus. Dennoch brachte Ortsbürgermeister Hubertus Kunz im Mayschosser Gemeinderat einen nach eigenen Worten „Superhaushalt“ ein, der keine Steuererhöhungen vorsieht.

 Bürgermeister Hubertus Kunz hat den Haushalt eingebracht.

Bürgermeister Hubertus Kunz hat den Haushalt eingebracht.

Foto: Martin Gausmann

„Knapp ausgeglichen“ ist für den praktizierenden Rheinländer, der mit Unterbrechung auf fast 25 Bürgermeisterjahre kommt, eben „ausgeglichen“. Denn im 1,2 Millionen Euro umfassenden Ergebnishaushalt fehlen mal eben „nur“ 1600 Euro. Der etwas über einer Million Euro liegende Finanzhaushalt weist einen Überschuss von knapp 33 000 Euro aus.

Dennoch: Die knapp 900 Einwohner zählende Gemeinde steht mit 1,2 Millionen Euro in der Kreide. „Die Verbindlichkeiten gegenüber der Verbandsgemeindekasse betragen rund 600 000 Euro und werden voraussichtlich bis 2021 auf 765 000 Euro steigen“, rechnete Wolfram Bäcker aus dem Altenahrer Rathaus dem Gemeinderat vor. Allein die ordentlichen Tilgungen betragen für dieses Jahr 80 000 Euro, hinzu kommt ein Liquiditätskredit in Höhe von 67 000 Euro, was Bäcker dazu brachte, von einer „wie immer angespannten Lage“ zu sprechen.

Grund dafür seien aber auch die Umlagen. So summieren sich Kreisumlage (31 000 Euro), VG-Umlage (26 000 Euro), Grundschulumlage (40 000 Euro) und Gewerbesteuerumlage (26 000 Euro) in diesem Jahr auf 639 000 Euro, 2017 waren es noch 594 000 Euro. Damit beträgt die Umlagenbelastung für Mayschoß rund 91 Prozent der Steuerkraft, die bei 642 Euro pro Einwohner liegt. Im Landesschnitt sind es 1000 Euro. Die Landeszuweisung aus dem Entschuldungsfonds beträgt hingegen knapp 17 000 Euro.

Nichtsdestotrotz, Mayschoß will investieren, aber auch kassieren. Die Parkgebühr am Bahnhof steigt von 2,50 auf vier Euro pro Tag und passt sich damit dem Nachbardorf Dernau und der Kreisstadt an. Wohnmobilplätze kosten künftig acht statt sechs Euro. „Macht Mehreinnahmen von 12 500 Euro“, rechnete Kunz vor. Deshalb soll auch der Parkplatz am Bahnhof für 47 500 Euro ausgebaut und um ein Drittel erweitert werden. „Da müssen wir noch ein bisschen die Kommunalaufsicht überzeugen“, sagte Kurz, denn diese hatte 2017 die notwendige Einzelkreditgenehmigung versagt.

Am Montag, 9. April, beginnen die Sanierungsarbeiten für die Ahrbrücke zum Sportplatz und zur Kläranlage. Diese sollen drei Monate dauern und 370 000 Euro kosten. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt dabei 126 000 Euro. Das Land beteiligt sich mit 190 000 Euro, das Abwasserwerk mit 54 000 Euro.

An Planungskosten für den Hochwasserschutz im Ortsteil Laach, wo eine neue mobile Hochwasserschutzwand und die Sanierung der Trockenmauer zur Ahr nach Ansicht der Gemeinde „dringend erforderlich sind“, sind 15 000 Euro eingestellt, „um handlungsfähig zu bleiben“. Da rechnet die Gemeinde mit einer späteren Förderung durch das Land. 10 000 Euro sind für die Verbesserung der Kinderspielplätze vorgesehen. „Da könnten wir auch noch Spenden einwerben“, sagte Kunz, der für alle Maßnahmen in 2018 von Investitionskrediten in Höhe von 163 000 Euro ausgeht.

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