Altenahrer Verbandsgemeinderat Mehr Übernachtungen durch das Gästeticket in Altenahr

ALTENAHR · Mit einem neuen Service für Beherbergungsbetriebe will die Verbandsgemeinde Altenahr mehr Übernachtungsgäste an die Mittelahr locken. Zum 1. April 2018 soll das Gästeticket des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM) in der Verbandsgemeinde eingeführt werden.

Das Ticket ermöglicht es dem Gast, alle Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (außer IC oder ICE-Zügen) im Gebiet des VRM kostenlos zu nutzen – sofern der Beherbergungsbetrieb sich an der Aktion beteiligt. „Damit kann der Gast die ganze Region erfahren – im wahrsten Sinne des Wortes“, freute sich Bürgermeister Achim Haag (CDU) bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Tourismus und Wirtschaft. Das Gremium stimmte der Einführung des Gästetickets einstimmig zu, wie zuvor schon der Haupt- und Finanzausschuss. Die endgültige Entscheidung trifft der Verbandsgemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 24. Oktober.

Die Teilnahme ist für die heimischen Unternehmen vollkommen freiwillig, betonte Haag. Dem teilnehmenden Betrieb steht es darüber hinaus frei, ob das Gästeticket im Übernachtungspreis inbegriffen ist oder ob es extra bezahlt werden muss. Der Beherbergungsbetrieb muss nämlich einen jährlichen Gästeticket-Beitrag an den VRM zahlen. Die Verbandsgemeinde koordiniert das Projekt verwaltungsseitig und dient als Abrechnungsstelle. Ein großes Hotel mit vielen Übernachtungen zahlt also mehr als ein kleines Ferienhaus mit ein paar Fremdenzimmern.

Die Vertragslaufzeit beträgt jeweils ein Jahr ab dem 1. April, dem Beginn der Touristensaison an der Mittelahr. Zunächst möchte man das Angebot ein Jahr lang ausprobieren und sehen, ob und wie es angenommen wird. Erfreulicherweise unterstütze auch der Kreis Ahrweiler das Projekt, verkündete Haag. Ausschussmitglied Markus Noack (Grüne) fand diese Testphase zu kurz, weil er annahm, dass viele Betriebe zunächst einmal abwarten werden, bevor sie sich zu einer Teilnahme entschließen. Er plädierte für eine zwei bis dreijährige Findungsphase, was auch die anderen Ausschussmitglieder befürworteten.

Erstmal abwarten

Zumal auch Haag wusste, dass derzeit nur eine Handvoll Betriebe bereit sein, von Anfang an miteinzusteigen, alle anderen wollten erst noch abwarten.

Andererseits wusste die Beigeordnete Ingrid Nägel-Surges (CDU), dass in den sozialen Medien schon gezielt nach den Gästetickets gefragt werde, wenn ein Gast eine Übernachtung buchen wolle. „Das ist für viele ein Killerargument, der Gast wird die Nachfrage regeln“, glaubt auch Tourismusfachkraft Eva Flügge. Und ihre Kollegin Ulla Dismon sieht das Gästeticket sogar als unabdingbar für die Zeit der Landesgartenschau 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler, denn damit könnten Übernachtungsgäste an der Mittelahr ohne Stau mit dem Zug direkt zu den Veranstaltungsorten dieses Ereignisses gelangen – „ein super Werbeargument“.

Und auch Haag war der Ansicht, wenn viele Betriebe hier mitziehen würden, könne dies die Attraktivität der Verbandsgemeinde Altenahr enorm steigern. Zumal das Gästeticket kostenlose Fahrten bis in den Hunsrück, in den Westerwald oder an die Mosel ermögliche.

„Der kostenlose Transfer mit Hilfe des Gästetickets ist gerade für den Wandertourismus an der Mittelahr und den Seitentälern ein wichtiger Meilenstein, um neue Übernachtungsgäste zu binden“, fand Näkel-Surges. Und: „Das wird noch unterstützt durch den RadBus 844 der ab Sommer 2018 das reguläre Busangebot der Regionen Ahr und Voreifel zwischen Altenburg und Rheinbach ergänzt. Er ist mit einem Anhänger ausgestattet, der 23 Fahrräder transportieren kann. Hier eröffnen sich neue Gästeströme aus der Region Voreifel, da die Fahrradmitnahme weiterhin ab 9 Uhr kostenfrei möglich ist.“

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