Römer-Therme in Bad Breisig Faßbender: Viele Gäste wurden aufgehetzt

BAD BREISIG · Die neuen Öffnungszeiten des Bades stoßen nicht nur auf Gegenliebe. Derweil verweist die CDU auf Einsparpotenzial.

Dass die Kommunalwahlen vor der Türe stehen, wurde in der jüngsten Sitzung des Bad Breisiger Stadtrates einmal mehr sehr deutlich. Auch wenn es nur um die veränderten Öffnungszeiten der Römer-Thermen ging: Streitpotenzial fanden die Kommunalpolitiker sehr schnell.

Um die Betriebskosten des hoch defizitären Bades zu senken, hatte man auf Empfehlung von mit einer Betriebsuntersuchung beschäftigten Gutachtern zum 1. Mai die Öffnungszeiten des Bades in den Abendstunden gekappt. Zudem soll der Montag fortan der Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung stehen, da dann Kurse und Schulschwimmen stattfinden. Dies rief – natürlich – Proteste hervor. Nicht nur das. Wie Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch in der Sitzung mitteilte, sei die Geschäftsführerin des Bades, Tanja Faßbender, „auf das Bösartigste angegriffen worden“.

Ausgerechnet aus der Kommunalpolitik sei zudem eine weitere Verunsicherung in die Badbelegschaft hineingetragen worden, indem man den Beschäftigten gegenüber von anstehenden „schwerwiegenden Änderungen“ gesprochen habe. Die hatte die Kommunalpolitik im für die Römer-Thermen zuständigen Fachausschuss – dem sogenannten Werkausschuss – freilich einmütig beschlossen.

Personalkosten werden dadurch gesenkt

Bäderchefin Faßbender: „Auch viele Gäste wurden aufgehetzt und zeigten sich aufgebracht.“ Dabei seien die nunmehr für den öffentlichen Badbetrieb nicht mehr zur Verfügung stehenden späten Abendstunden stets wenig genutzt worden. Um die Personalkosten zu senken, habe man daher den Rat der Experten befolgt und die Öffnungszeiten um eben diese wenig nachgefragten Zeiten reduziert.

Was übrigens mit den Stimmen der SPD geschah. Deren Fraktionsvorsitzender Bernd Lang rief dessen ungeachtet an Stadtbürgermeisterin Hermann-Lersch adressiert: „Machen Sie die Römer-Therme endlich zur Chefsache.“ Seit Jahren beanstanden die Sozialdemokraten die zu hohen Defizite.

CDU mahnt Mut zur Veränderung an

„Wer das Bad langfristig erhalten will, muss auch den Mut haben, Veränderungen vorzunehmen“, verteidigte CDU-Fraktionschef Norbert Heidgen die neue Öffnungszeitenregelung. Der Protest wäre noch viel größer, wenn das Bad wegen der hohen andauernden Kosten schließen müsste. „Das wollen wir aber nicht“, unterstrich Heidgen.

Wirtschaftlich notwendige Veränderungen müssten vorgenommen werden, um das Bad kostengünstiger zu betreiben. Und: „Wir können hier nicht einfach alles beim Alten lassen.“ Die Stadt Bad Breisig geht von einem Einsparpotenzial in Höhe von jährlich 60 000 Euro aus. Das Jahresdefizit liegt bei rund einer Million Euro.

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