Übung der Feuerwehr in Sinzig Einsatz als Teil des neuen Sicherheitskonzeptes

Sinzig · Ins malerisch bunte Bild der Fahrgeschäfte und Buden auf der Sinziger Kirmes mischte sich am Samstagmorgen das kräftige Rot der Einsatzfahrzeuge der Sinziger Wehr und das Blau der Einsatzuniformen.

 Übung der Feuerwehr auf dem Kirmesplatz.

Übung der Feuerwehr auf dem Kirmesplatz.

Foto: Martin Gausmann

Mit fünf Fahrzeugen und 25 Mann übten die Wehrleute für den Ernstfall. Stefan Krieger und Kevin Sommer hatten sich das Szenario ausgedacht: Im Lager des Büros für Flüchtlingsfragen im großen Eckgebäude am Kirchplatz ist ein Feuer ausgebrochen. Eine Person hält sich auf dem Balkon im zweiten Stock auf und zwei Menschen werden in den vollkommen verrauchten Räumen vermisst.

„Eigentlich eine Übung ohne große Probleme. Mitten in der aufgebauten Sinziger Kirmes sieht das aber vollkommen anders aus“, hieß es von der Wehrleitung zur Ausgangslage. Leitern, Sprungretter, Rettungstragen, schwerer Atemschutz und Schläuche waren für die Wehrmänner die Hilfsmittel, um ihren durchaus schweißtreibenden Job zu erledigen.

Die Person auf dem Balkon konnte mit Einsatz von Leitern gerettet werden, die zwei Vermissten wurden gefunden und erstversorgt über das verrauchte Treppenhaus in Sicherheit gebracht.

„Wir sind besser durchgekommen als gedacht“, zog Feuerwehrchef Andreas Braun nach der 45 Minuten Übung eine erste Bilanz. Die Übung der Wehr selbst war Teil des neuen Sicherheitskonzeptes der Sinziger Kirmes.

Seit April feilt das Ordnungsamt bereits an diesem Konzept. Und so waren dann Ordnungsamtschef Carsten Lohre und seine Mitarbeiter interessierte Beobachter des „Einsatzes“. Bei der Übung wurden ganz bewusst sehr junge Feuerwehrkameraden eingesetzt, die in dieser kniffligen Situation Erfahrung sammeln sollten. Die erfahrenen Kräfte beobachteten den Einsatz. Denn es ging nicht nur um Schnelligkeit und Effektivität, sondern auch darum, den optimalen Weg um die Kirmesgeschäfte herum zu finden.

Vom neuen Sicherheitskonzept selbst bekommen die Sinziger Kirmesbesucher nicht allzu viel mit. Auffallend ist lediglich, dass einige Fahrgeschäfte und Buden gegenüber den Vorjahren leicht versetzt auf dem Kirmesgelände stehen, um Platz für die Einsatzfahrzeuge zu schaffen. Und jedem Besucher dürften wohl die großen Schilder auffallen, mit denen die Fluchtwege gekennzeichnet sind.

Bei der Wehr und beim Ordnungsamt war man mit dem Ablauf der Übung und dem greifenden Sicherheitskonzept zufrieden. Über Details wurde allerdings auch während der Übung noch eifrig diskutiert. Obwohl die Übung stumm – also ohne Sirene und Blaulicht – über die Bühne ging, lockte das Geschehen mitten auf der Kirmes viele Zuschauer an.

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